c't 1/2024
S. 72
Test & Beratung
Digitales Brauen

Cloudbrauhaus

Bluetooth-Braukessel mit Online-Rezeptdatenbank

Hobbybrauen 4.0: Der Grainfather G30 V3 kocht und pumpt nicht nur den Sud, er verbindet sich auch per Bluetooth mit einer App, die sich in einer Onlinedatenbank Rezepte für selbstgebrautes Bier holt. Das Konzept erinnert an vernetzte Küchenmixer und erweist sich als hilfreiche Unterstützung für Hobbybrauer – auch wenn die App nicht immer rund läuft.

Von Jan Mahn

Anno dazumal, als vor allem Mönche sich darauf verstanden, aus Malz, Wasser und Hopfen ein erfrischendes und sättigendes Bier zu brauen, wurden Rezepte noch mündlich oder auf Pergament überliefert und Brauen war Handwerk und Kunst gleichermaßen. Gerührt wurde per Hand, gekocht auf Holzfeuer und Temperaturen wurden mehr nach Erfahrung und weniger nach Thermometer gehalten. Hefe kam zufällig über die Luft dazu und war nicht als Zutat bekannt.

Heute ist Bierbrauen in den meisten Fällen eine industrialisierte Angelegenheit, der Hektoliter (100 Liter) die kleinste Rechengröße in der Brauerei. Steuercomputer verwalten die Rezepte und schicken Befehle an Sudkessel, Heizungen, Pumpen und anderes Gerät. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die auch mal was anderes trinken wollen als filtriertes Industriebier und mit großen Töpfen, Filtern und Glühweinkochern in der heimischen Küche selber brauen. Ein Kompromiss aus beiden Welten ist der Grainfather G30 V3, eine 30-Liter-Brauanlage mit Steuercomputer, Bluetooth und Online-Rezeptdatenbank. Um herauszufinden, ob halbautomatisches Brauen mit App noch Spaß macht, musste der Grainfather für mehrere Sude zum Test antreten.

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