c't 1/2024
S. 40
Aktuell
KI-Handyblitzer
Bild: Harald Tittel/dpa

Bitte lächeln 2.0

„Monocam“ erwischt Handynutzer am Steuer mittels KI

Ein Blitzer, der nicht Schnellfahrer erwischt, sondern Handynutzer hinter dem Steuer: Nach einem erfolgreichen Test arbeitet Rheinland-Pfalz an einer Rechtsgrundlage für die „Monocam“. Sollten die Regelungen vor Gericht Bestand haben, dürften andere Bundesländer nachziehen.

Von Christian Wölbert

Wer mit Tempo 130 über die Autobahn fährt und dabei vier Sekunden lang auf seinem Smartphone herumtippt, legt 144 Meter im Blindflug zurück. Die Straßenverkehrsordnung erlaubt die Nutzung eines elektronischen Gerätes deshalb nur dann, wenn „hierfür das Gerät weder aufgenommen noch gehalten wird“ und nur eine kurze, den Verhältnissen angepasste „Blickzuwendung“ erfolgt. Wer erwischt wird, zahlt 100 Euro und kassiert einen Punkt in Flensburg. Doch bislang erwischt die Polizei nur wenige Handysünder, denn dafür müssen die Beamten persönlich den Verkehr beobachten.

In der Politik und bei der Polizei steigt deshalb das Interesse an der „Monocam“, einem von der niederländischen Polizei entwickelten Kamerasystem, das man auch als Handyblitzer bezeichnen könnte. Es filmt den Verkehr, erkennt eigenständig, ob ein Autofahrer ein Handy in der Hand hält, und schießt ein Beweisfoto (im Kasten beschreiben wir die Funktionsweise genauer).

Kommentieren