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GnuPG-Erfinder forkt OpenPGP

Inhaltliche Differenzen in der OpenPGP-Arbeitsgruppe: GnuPG-Erfinder Werner Koch startet den Fork LibrePGP.

Seit mehreren Jahren modernisiert eine Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) den Standard zum OpenPGP-Format (RFC 4880). Da die Richtung, in die sich die Arbeitsgruppe bewegt, dem GnuPG-Hauptentwickler Werner Koch nicht passt, hat er LibrePGP als alternativen Standard initiiert. Mit dabei ist laut LibrePGP-Webseite neben Kochs Firma g10 Code auch das Unternehmen Ribose, das hinter der PGP-Bibliothek RNP steht. Thunderbird nutzt RNP, um OpenPGP zu implementieren.

Entzündet hat sich der Streit an einem möglichen „Crypto-Refresh“ für OpenPGP, der unter anderem von Proton, bekannt für den E-Mail-Dienst Protonmail und Entwickler von OpenPGP.js, angestrengt wird. Für Koch und die LibrePGP-Mitstreiter ist diese Erneuerung zu einschneidend. Sie sei aufgrund mangelnder Rückwärtskompatibilität schädlich für bestehende OpenPGP-Software, schreibt der GnuPGP-Gründer in seiner Ankündigungsmail. Auf der LibrePGP-Seite sind acht Kritikpunkte aufgeführt, die sich um kryptografische Details drehen, beispielsweise den Einsatz der Blockchiffren GCM. Koch und seine Mitstreiter verlangen, zu einem älteren Entwurf zurückzukehren.