c't 1/2024
S. 14
Aktuell
KI-Gesetz

Grenzen für die künstliche Intelligenz

KI-Gesetz: Das bringt der EU-Kompromiss

Nun steht das Regelwerk, das die entfesselte Macht von künstlicher Intelligenz einhegen soll – zumindest in Europa. In Brüssel feierten sich die Verhandler. Doch ob das Gesetz wirklich die Bürger schützen kann, ohne Innovation abzuwürgen, fragen sich nicht nur Vertreter der IT-Branche.

Von Falk Steiner

Fast drei Jahre lang dauerte es, bis sich in der EU alle relevanten Organe auf einen finalen Text der neuen KI-Verordnung, (Artificial Intelligence Act, AI Act) geeinigt hatten. Die finalen Verhandlungen zwischen Vertretern des EU-Rats, des Parlaments und der Kommission liefen um den Nikolaustag unter Hochdruck. Fast drei Tage und Nächte am Stück tagte man im intransparenten Trilogformat hinter verschlossenen Türen. Dennoch behaupteten Teilnehmer später, dass etwas Tolles entstanden sei, trotz Übermüdung und Erschöpfung.

Aus dem vorerst nur mündlich vorgestellten Kompromiss lässt sich das kaum schließen. Der AI Act lässt viele Fragen unbeantwortet, und er enthält einige seltsame Kompromisse. Dennoch dürfte er die Zukunft von KI in Europa stark beeinflussen, weil er sehr breit wirken wird: Das Gesetz reguliert sowohl die Entwickler- und Herstellerseite als auch diejenigen, die KI-Systeme einsetzen wollen.

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