c't 8/2023
S. 6
Leserforum

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Weltfremd

Standpunkt: OpenAIselec, c’t 7/2023, S. 3

Die Autorin führt aus, dass OpenAI eine Allianz mit einer Unternehmensberatung schließt und sich gewinnorientiert neu aufstellt. Sie empfindet dabei eine „kognitive Dissonanz“, die Menschheit brauche nicht noch mehr Gewinne für Konzerne.

Ich empfinde diese Dissonanz mitnichten und halte diese Sicht auf die „gierigen Konzerne“ für etwas weltfremd-verträumt. Ganz abgesehen davon, dass es kaum noch Beratungen und Konzerne gibt, die nur stumpf in „Shareholder Value“ denken (sondern längst in „Stakeholder Value“, was unter anderem Mitarbeiter und Gesellschaft einschließt): Es sind diese Gewinne, die den Konzernen die stetigen Innovationen ermöglichen, die circa 80 Prozent der Artikel in einem durchschnittlichen c’t-Heft ausmachen.

Die von OpenAI entwickelten Anwendungen sind über die immensen Entwicklungskosten hinaus auch hardware- und energiehungrig (was man durchaus kritisch sehen kann) – das verschlingt nun einmal große Summen, die nicht vom Himmel fallen und nicht nur dem Steuerzahler angelastet werden können.

Jan Ahlers Mail

Am Ziel vorbeigeschossen

Innovative Linux-Distribution Vanilla OS, c’t 7/2023, S. 84

Ich laufe schon lange auf Btrfs und hatte nur in den Anfängen damit ein zerschossenes Dateisystem nach Stromausfall. Ansonsten nutze ich Timeshift, das für mich stündliche, tägliche und wöchentliche Snapshots macht. Dazu noch bei jedem Boot. Die werden dann relativ schnell wieder gelöscht. Dennoch habe ich circa 15 Snapshots jederzeit aktuell. Langsam ist der Rechner keineswegs. Und mittels Grub kann ich jederzeit zu jedem Snapshot booten.

Ich finde diese Variante so dermaßen einfach, es erschließt sich mir nicht, warum man das komplizierter machen muss. Es ist das eine, ein einsteigerfreundliches OS zu machen. Wenn es aber komplizierter wird als ein reguläres Linux, sobald man etwas reparieren muss, ist das, denke ich, am Ziel vorbeigeschossen.

OD_Heise Forum

Einsteigerfreundlich?

Vanilla OS mag ja möglicherweise gut sein, aber beim Lesen des Artikels steige ich eher aus. Sudo hier, sudo da, dort muss man irgendwas dringend auswählen, dort dringend abwählen, dieser Paketmanager, welche Oberfläche muss ich wählen, und so weiter und so fort. Ich habe bei keiner der vielen Windows-10-Installationen so viel beachten und einstellen müssen.

AltBorusseMG Forum

Frechheit

Günstige Laufzeitverträge für den Mobilfunk, c’t 7/2023, S. 114

Verträge, deren Grundpreis sich nach einiger Zeit – oft nach dem dritten oder zwölften Monat – erhöht, sollten grundsätzlich verboten sein, denn sie haben ausschließlich das Ziel, Verbraucher hereinzulegen. Der Großteil unserer Mitbürger ist nicht imstande, solche Verträge mit anderen zu vergleichen.

rd Forum

Auf KI-Verständlichkeit optimiert

DeepL, LanguageTool & Co.: Vier KI-gestützte Textverbesserer, c’t 7/2023, S. 120

Ethisch problematisch wird die Frage, was man damit anrichtet, wenn man Texte auf KI-Verständlichkeit optimiert. Das ist unwillkürliche Folge davon, wenn man sich fortwährend von der KI korrigieren lässt. Aber auch, was man damit anrichtet, es nicht zu tun. Zielstellung sollte sein, dass sich in einer beliebigen Sprache verfasste Texte verständlich in beliebige Zielsprachen übersetzen lassen. 

bgks Forum

Gallische Dörfer

Single Digital Gateway: Warum Deutschland bald die nächste Digitalisierungsfrist reißt, c’t 7/2023, S. 128

Wir reden immer von Deutschland, aber eigentlich besteht dieses Fleckchen Erde aus lauter kleinen gallischen Dörfern mit ihren eigenen Dorfältesten.

Dass in Deutschland mal irgendetwas zusammengelegt wird (z. B. Datenbanken), ist kaum vorstellbar. Lieber behält man 1000 unterschiedliche Systeme bei und vernetzt sie mit 20.000 Adaptern, irgendwie.

Wolfram Binse Forum

Zu kompliziert

FAQ: Debitkarten, c’t 7/2023, S. 178

Ich lese solche Artikel nun immer wieder und jedes Mal steige ich gedanklich nach dem ersten Drittel aus und denke mir: viel zu kompliziert, fragmentiert, kompromissbehaftet – also doch weiterhin das ganze Kartenquartett in der Geldbörse behalten.

czuk Forum

Probleme mit Visa-Debit

Ich habe von meiner Bank die Visa-Debit aufgenötigt bekommen. Die gleiche Bank hat die Filiale in meiner Stadt geschlossen. Um an Bargeld zu kommen, muss ich nun circa 10 Kilometer fahren. Ich dachte mir, dann hebe ich eben im Laden ab (Netto, Rewe). Nee, is nich. Mit der Visa-Debit kann ich zwar an der Kasse bezahlen, aber Bargeld bekomme ich nicht. Wenn man mir das nur vorher gesagt hätte …

racki42 Forum

Alternative Giropay

Zumindest beim Onlinezahlen gibt es noch eine Alternative, Giropay. Datensparsam, preiswert und schnell. Leider nicht bei allen Banken.

MacMuc Forum

Mehr Kooperation

Was der Grundsteuer-Irrsinn mit verschleppter Digitalisierung zu tun hat, c’t 6/2023, S. 130

Gerne beklagt sich der Bürger, dass „die da oben“ die Digitalisierung verschlafen haben. Soll er aber mal mithelfen, die Daten zur neuen Grundsteuerberechnung online bereitzustellen, dann ist ihm das zu anstrengend. Ich habe am 1. Juli 2022 meine Daten in Elster eingegeben und war nach einer halben Stunde fertig.

Ja, es war mühsam, und ja, man fragt sich, ob nicht eine Grundsteuerreform auch auf bereits vorliegenden Daten hätte organisiert werden können. Aber niemand beklagt sich, wenn er bei einer Onlinehotelbuchung an der Rezeption erneut seine Adresse eingeben muss. Also: Etwas weniger Anspruchsdenken und mehr Kooperation wäre nicht schlecht.

Oliver Vornberger Mail

TEK4/8 nachgebaut

Supercomputer zum Selbstbau, c’t 6/2023, S. 140

Dieser Artikel hat alte Erinnerungen wiedererweckt. Damals war ich Student an der FH in Gummersbach und war da auch schon eifriger Leser der c’t. Der Artikel hatte uns begeistert und mit einem Kommilitonen konnten wir auch unseren Professor überzeugen, in das Thema einzusteigen. Zu zweit haben wir den c’t-Bauvorschlag aufgenommen und die TEK4/8 – finanziert durch die FH – nachgebaut.

Dann kam der verwegene Teil. Damals arbeitete ich im Rahmen einer Projektarbeit an einer C64-Erweiterung. Den Parallel-Bus habe ich auf ein externes Gehäuse erweitert für bis zu vier Europakarten. Die verwegene Idee war es, dafür eine Transputer-Anbindung bereitzustellen. Allerdings nicht für die TEK4/8, sondern für die Box; die TEK passte da ja nicht rein. Eine Europakarte diente als Port zum C64 mit dem Link-Baustein und eine zweite Europakarte trug das Transputersystem.

Occam als Programmiersprache wäre zu einfach gewesen. Das Labor beschäftigte sich ja damals mit Makroassemblern. Also warum auch nicht den Transputer auf Maschinenebene programmieren? Im Übrigen war der Transputer da auch anders gestrickt als die damals üblichen Prozessoren. In Ermangelung eines passenden Assemblers habe ich kurzerhand den 6502-Makroassembler dazu gebracht, den Transputer-Code zu erzeugen. Der Transputer an der C64 wurde somit zu meiner Diplomarbeit.

Das System war, als es 1988 fertig war, anscheinend zu komplex, sodass sich kein weiterer Student rangetraut hat. Ich denke, seitdem staubt es vor sich hin in der Glasvitrine.

Roland Kürten Mail

Widersprüchlich

Vorsicht Kunde: O2 vergeigt Glasfaseranschluss, c’t 5/2023, S. 54

Vor wenigen Tagen erhielt ich von Telefonica an meine Adresse eine Werbemitteilung zum Abschluss eines Glasfasertarifs mit der Ankündigung: „In deiner Straße werden endlich blitzschnelle Glasfaserleitungen verlegt und O2 hat den passenden Tarif für dein Zuhause“.

Auf meinen Brief an die Geschäftsleitung von Telefónica zur genauen Information über den Glasfaseranschluss erhielt ich vom „Beschwerdemanagement“ der Telefónica folgende Antwort: „Derzeit liegen uns noch keine näheren Informationen zum Zeitraum des Glasfaserausbaus an Ihrer Wohnadresse vor. Bitte fragen Sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nach.“ Ein etwas ausgesprochen komischer Umgang mit der Werbung des eigenen Hauses.

Jürgen Großkopf Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

Falscher Autor angegeben

Wie man mit Chatbots und Sprachtools einen Rap-Song produziert, c’t 7/2023, S. 148

Der Autor des Artikels ist Kai Schwirzke.

Mehr Geld fürs Homeoffice

Neuregelungen bei der Steuer fürs Arbeitszimmer, c’t 7/2023, S. 172

Die Homeoffice-Pauschale beträgt seit dem 1. Januar nicht 5 Euro je Arbeitstag, sondern 6 Euro. Die anzusetzenden Tage wurden zudem auf 210 erhöht und nicht auf 200. Daraus ergibt sich eine maximale Summe von 1260 Euro und nicht 1000 beziehungsweise 1250 Euro.

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