c't 8/2023
S. 52
Vorsicht, Kunde
Kündigung
Vorsicht Kunde

Scheidung auf Raten

O2 kassiert nach Kündigung weiter

Wer mit allen seinen Mobilfunknummern zu einem neuen Provider wechselt, will die Geschäftsbeziehungen mit dem vorherigen eigentlich eindeutig beenden. O2 sieht da allerdings Interpretationsspielräume – zum Nachteil des Kunden.

Von Tim Gerber

Hagen M. nutzte gemeinsam mit seiner Frau seit einigen Jahren Mobilfunkverbindungen des Providers O2. Die Verträge sowohl für sein als auch für ihr Mobiltelefon liefen alle auf den Namen seiner Frau. Anfang September entschlossen sich die beiden, gemeinsam zu einem anderen Provider zu wechseln, schlossen mit diesem die notwendigen Vertragsvereinbarungen und baten um Mitnahme sämtlicher ihrer Rufnummern.

Am 11. September kündigte Hagen M. über die auf seinem Smartphone installierte O2-App. Die Auswahl einer anderen Rufnummer als jener, die mit der im Smartphone eingelegten SIM-Karte verbunden ist, war ihm in der App nach seiner Schilderung nicht möglich. In den kommenden Tagen übertrug Hagen M. alle fünf Rufnummern von O2 zum neuen Provider. Am 20. September erhielt Hagen M. einen auf den 12. September datierten Brief von O2, in dem er darauf hingewiesen wurde, dass die Kündigung nicht vom Vertragsinhaber stamme und deshalb dessen Bestätigung benötige. Am 22. September kündigte deshalb Frau M. per Brief an O2 ihren Vertrag und „sämtliche damit verbundenen SIM-Karten und Dienste“.

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