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Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Word: Kein Subset-Menü im Symbol-Dialog

Ich möchte ein Symbol in Word einfügen. Den Dialog dafür erreiche ich über das Einfügen-Menü, in dem ich bei „Symbol“ auf „Weitere Symbole…“ klicke. Das Menü öffnet den üblichen Dialog, doch er zeigt nicht alle Symbole an und das Subset-Ausklappmenü fehlt. So kann ich kein spezielles Subset auswählen – um aber zum Beispiel ein Summenzeichen einzufügen, brauche ich das Subset „Mathematische Operatoren“.

Dass das Subset-Menü für Symbole nicht erscheint, kann verschiedene Gründe haben. Probieren Sie im Zweifel die folgenden beiden Lösungswege aus.

Lösung 1: Wählen Sie im Symbol-Dialog oben links eine andere Schriftart aus, denn für manche Schriftarten, zum Beispiel Wingdings, zeigt Word keine Subsets an und daher auch kein Subset-Menü. Die Standardauswahl ist „(normaler Text)“, damit zeigt Word das Menü an.

Um in Word Symbole schnell zu finden, hilft die Subset-Auswahl. Die wird allerdings nur angezeigt, wenn Schriftart und Zeichensatz passen.
Um in Word Symbole schnell zu finden, hilft die Subset-Auswahl. Die wird allerdings nur angezeigt, wenn Schriftart und Zeichensatz passen.

Lösung 2: Unten rechts im Dialogfenster steht „Zeichencode: [Nummer] von: [Ausklappmenü]“. Wählen Sie im Ausklappmenü „Unicode (hex)“, dann erscheint auch das Subset-Menü. Für die anderen beiden Zeichensätze „ASCII (dezimal)“ und „ASCII (hex)“ zeigt Word keine Subsets an. (gref@ct.de)

Ellenlange Webshop-URLs

Ich suche manchmal für Kollegen oder Freunde Produkte in Webshops raus und schicke ihnen Links. Ich habe das Gefühl, dass die URLs von Jahr zu Jahr länger werden – gibt es einen guten Trick, um sie zu kürzen?

In der Tat reichern Webshops ihre Artikel-URLs exzessiv mit Informationen an, die sie für Statistiken verwenden. Meistens nutzen sie dafür Query-Parameter, die nach einem Fragezeichen an eine URL gehängt werden. In der Regel ist alles vor dem Fragezeichen der Pfad zu einem Produkt und alles danach sind optionale Angaben. In letzteren kodieren die Shops, auf welchem Weg Sie auf das Produkt gestoßen sind und was Sie eventuell in die Suche eingegeben haben. Viele Shops weisen Ihnen außerdem eine ID zu, um Sie nachzuverfolgen und Ihre Entscheidungswege zu dokumentieren.

Um Links weiterzugeben ist all das nicht notwendig. Kürzen Sie ruhig großzügig und testen Sie den geschrumpften Link – in der Regel führt er immer noch zum Produkt. Ein Amazon-Link zum Beispiel folgt dem Schema „https://www.amazon.de/<Beschreibung-des-Produkts>/dp/<ID des Produkts>?<optionale Parameter>“. Der hintere Teil inklusive Fragezeichen kann komplett weg.

Wenn diese Holzhammer-Methode keinen funktionierenden Link produziert oder Sie nicht ständig die Anhängsel per Hand entfernen wollen, dann greifen Sie zu einer Browser-Erweiterung wie ClearURLs (siehe ct.de/ybe1). Die Erweiterung kennt die Link-Strukturen diverser Webseiten und beschneidet URLs automatisch. (jam@ct.de)

ClearURLs in den Browser-Stores: ct.de/ybe1

macOS: Systemweiter Shortcut für Skript

Für macOS habe ich ein Kommandozeilenprogrämmchen geschrieben, das ich gerne per Tasten-Shortcut ausführen möchte, und zwar systemweit. Wie geht das?

Über die mit macOS mitgelieferte Automator-App. Legen Sie darin eine neue Schnellaktion an, wählen aus der Liste der Aktionen „Shell-Skript ausführen“ und ziehen diese nach rechts in das freie Feld. Als Shell, die Ihr Programm ausführen soll, genügt in der Regel die schlanke /bin/sh. Ins Eingabefeld darunter tragen Sie den Namen Ihres Programms inklusive Pfad ein. Über den Knopf „Ausführen“ sollten Sie die Aktion testen, bevor Sie ihr einen Tastenkurzbefehl zuweisen. Um den Warnhinweis zu unterdrücken, dass das Shell-Skript keine Eingaben bekommt, setzen Sie den Haken bei „Eingabe dieser Aktion ignorieren“. Der Name, unter dem Sie die Schnellaktion speichern, erscheint nun in den Systemeinstellungen unter Tastatur/Tastaturkurzbefehle/Dienste/Allgemein.

Über den integrierten Automator können Sie unter macOS systemweite Tastenkurzbefehle für eigene Skripte definieren.
Über den integrierten Automator können Sie unter macOS systemweite Tastenkurzbefehle für eigene Skripte definieren.

Dort können Sie der Aktion den gewünschten Shortcut vergeben. Das Dialogfenster weist Sie leider nicht darauf hin, ob er bereits vergeben ist. Bei Recherchen, welche Tastenkombinationen noch frei sind, hilft die Apple-Support-Seite „Mac keyboard shortcuts“ (siehe ct.de/ybe1). Im Zweifel gilt: Probieren geht über Studieren. (ola@ct.de)

Mac-Shortcuts: ct.de/ybe1

In Excel Dezimalzahlen konvertieren

Ich habe von einem amerikanischen Kollegen eine Textdatei mit einer Reihe von Zahlen bekommen, aus denen ich in Excel eine Grafik erstellen muss. Als Dezimaltrennzeichen dient jedoch der Punkt und nicht das Komma, wie bei uns üblich. Das Trennzeichen im Betriebssystem umzustellen, würde ich gerne vermeiden, und ich möchte auch die Originaldaten nicht verändern. Kann ich das direkt in Excel ändern?

Das geht, es gibt eine ganze Reihe von Methoden. Wenn Sie das genutzte Dezimaltrennzeichen auch in den Excel-Einstellungen nicht ändern wollen, bietet sich der Suchen-und-Ersetzen-Dialog oder die Excel-Funktion WECHSELN() an. Zum Beispiel können Sie mit dem Aufruf =WECHSELN(A1;".";",") den Dezimalpunkt in Zelle A1 durch ein Komma ersetzen. Falls die Originaldaten auch Tausender-Trennzeichen enthalten, sind solche Textersetzungen aber frickelig und fehleranfällig.

Als Alternative kennen neuere Excel-Versionen die Funktion ZAHLENWERT(), die explizit dazu dient, Text in eine Zahl zu konvertieren – optional unter Angabe der genutzten Trennzeichen:

ZAHLENWERT(A1;".";",")

Dieser Aufruf versucht, den Wert in Zelle A1 als Zahl zu interpretieren, die nach amerikanischen Gepflogenheiten notiert ist (also beispielsweise „1,234,567.89“). Das Ergebnis behandelt Excel als Zahl (und nicht als Text) und zeigt sie entsprechend der eigenen Einstellungen an. Hierzulande also üblicherweise als „1.234.567,89“. (ll@ct.de)

WireGuard mit IPv4 und IPv6

Ich versuche zwei Fritzboxen per LAN-Kopplung über WireGuard zu verbinden. Eine Box nutzt einen IPv4-Zugang, die andere IPv6 mit DS-Lite. Beide sind über MyFritz verbunden, aber die Kopplung funktioniert nicht.

Das ist normal, weil schlicht kein Weg zwischen IPv4-only und IPv6-via-DS-Lite existiert. Lassen Sie den Provider für den Anschluss der IPv4-Fritzbox IPv6 aktivieren und schalten Sie das in der Box ein. Dann sollte es gehen. (ea@ct.de)

Multi-Diff

Gelegentlich muss ich mehr als drei Versionen einer Textdatei vergleichen. Das ist umständlich, weil ich nur Tools kenne, die Paare oder Drillinge vergleichen. Kennen Sie ein Werkzeug, das vier oder mehr Versionen parallel beherrscht?

Der Editor vim (siehe ct.de/ybe1) kann auch Dateien vergleichen, in aktuellen Programmversionen bis zu acht parallel. Um Dateien nur zu analysieren, müssen Sie sich nicht besonders mit dem – durchaus gewöhnungsbedürftigen – Programm auskennen. Per vimdiff datei1 datei2 ... starten Sie den Editor direkt im Diff-Modus. Wenn Sie die GUI-Version des Programms installiert haben, funktioniert stattdessen gvimdiff.

Im Unterschied zu vielen anderen diff-Tools vergleicht der Editor vim auch mehr als drei Versionen einer Datei – bis zu acht Stück.
Im Unterschied zu vielen anderen diff-Tools vergleicht der Editor vim auch mehr als drei Versionen einer Datei – bis zu acht Stück.

Im Editor springen Sie zum nächsten Unterschied, indem Sie „]c“ eingeben; per „[c“ geht es zurück. Strg+W gefolgt von Pfeil links beziehungsweise Pfeil rechts verschiebt den Cursor zwischen den angezeigten Dateien. In der GUI-Version klappt das auch per Mausklick. Um das Programm zu beenden, können Sie in gvim das Programmmenü nutzen, auf der Kommandozeile tippen Sie dafür „:qa“ ein und bestätigen mit Enter.

Wenn das nicht reicht, sollten Sie sich eingehender mit der Bedienung von vim auseinandersetzen, eine Einführung finden Sie in [1]. (syt@ct.de)

vim-Download und -Doku: ct.de/ybe1