c't 7/2023
S. 120
Test & Beratung
KI-Schreibassistenten
Bild: KI Midjourney | Bearbeitung c’t

Mach mir die Sätze schön

DeepL, LanguageTool & Co.: Vier KI-gestützte Textverbesserer

Mit Fehlern bei Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung machen künstlich intelligente Schreibassistenten kurzen Prozess. Das ist aber nicht alles: Die Helfer wollen Füllwörter und Wortwiederholungen aufspüren und vermurkste Formulierungen durch stilsichere Alternativen ersetzen. Wir haben vier Programme getestet und festgestellt: Das klappt oft, aber nicht immer.

Von Dorothee Wiegand

Es herrscht gähnende Leere im Editorfenster, im Kopf kreisen die immer gleichen Formulierungen, mal tippt man eine davon verzweifelt ein – nur um sie gleich wieder zu löschen. Von Schülern über Studenten bis zu Journalisten und Wissenschaftlern kennt sicherlich jeder solch quälende Momente, in denen der Text einfach nicht fließen mag. Sogenannte Schreibassistenten wollen bei Blockaden dieser Art helfen. Sie spüren schwurbelige Bandwurmsätze, Füllwörter und falsche Bezüge in Texten auf und formulieren dann elegant und leicht verständlich das, was der Anwender eigentlich sagen wollte. Soweit die Theorie.

Für diesen Test haben wir uns auf die Suche nach KI-gestützten Schreibassistenten mit Deutschkenntnissen gemacht. Noch gibt es davon nicht sehr viele, denn der Markt für Programme, die englische Texte bearbeiten, ist wesentlich größer – nicht nur, weil sehr viele Menschen Englisch als Muttersprache sprechen, sondern auch, weil sehr viele Texte auf Englisch erstellt werden und gerade Nicht-Muttersprachler auf die Hilfe von Schreibassistenten setzen. Vermutlich werden bald weitere Angebote für deutsche Texte hinzukommen. Das auf Englisch spezialisierte ProWritingAid beispielsweise versteht offenbar schon Deutsch, spricht es aber noch nicht. Ein testweise installiertes Browser-Add-in dieses Schreibassistenten stürzte sich auch auf deutsche Texteingaben aller Art und lieferte Formulierungsalternativen – allerdings auf Englisch.

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