c't 6/2023
S. 24
Titel
Projekte ohne Raspberry Pi: NAS

Flexi-NAS

Der Einplatinencomputer Odroid H3 als NAS und Heimserver

Zwei SATA-Anschlüsse und zwei flotte Ethernet-Ports, dazu ein Intel-Stromsparprozessor und ein funktionales Gehäuse: Die Rolle als NAS und Heimserver ist dem Odroid H3 auf den Leib geschneidert. Wir führen Sie durch das Einrichten der NAS-Linux-Distribution Open Media Vault 6.

Von Niklas Dierking

Der Raspi ist eine vielseitige Plattform und viele Einsteiger machen mit dem effizienten Einplatinencomputer ihre ersten Linux-Gehversuche. Unzählige Tutorials und Anleitungen im Netz wecken Begehrlichkeiten und plötzlich soll der kleine Bastelcomputer mit etablierten Fertig-NAS-Produkten mithalten, die Filmsammlungen servieren und bestenfalls eine Flotte von (Docker-)Containern für Webanwendungen ausführen. Oft münden Probleme wie unterversorgte USB-Festplatten jedoch in Frust und das Raspi-NAS bleibt ungenutzt.

In unserem Test [1] des Bastelcomputers Odroid H3 fiel auf, dass die Plattform durch SATA-Ports, 2,5-GBit-Ethernet und einer sparsamen x86-CPU ein NAS- und Heimserverpotential hat. Wir haben den Odroid mit zwei 3,5-Zoll-NAS-Platten mit je 4 TByte Speicherplatz, einer 240-GByte-NVMe-SSD und zwei 4-GByte-SO-DIMMs bestückt. Auf der Webseite des Herstellers finden Sie eine Liste kompatibler Module, die wir unter ct.de/yetn verlinkt haben. Der Odroid H3 fasst bis zu 64 GByte RAM. Damit ist er auch in der Lage, mehrere fette VMs zu stemmen. Für einen Netzwerkspeicher dürften schon zwei GByte RAM ausreichen. Beim Kauf des Odroid H3, der derzeit um die 190 Euro kostet, sollten Sie unbedingt SATA-Stromkabel mitbestellen, denn der Anschluss auf der Odroid-Seite erfolgt über einen speziellen 4-Pin-Stecker. Wenn Sie zwei 3,5-Zoll-Festplatten betreiben wollen, empfiehlt der Hersteller ein 130-Watt-Netzteil (19V/7A) mit einem Hohlstecker (5,5 × 2,1 mm). Das von uns verwendete Leicke-Netzteil lief stabil, doch der Stecker passte nicht gut: Der Stift in der Odroid-Hohlbuchse hat den unüblichen Durchmesser von 2,1 mm, das Leicke-Netzteil ist für 2,5 mm gedacht. Das Originalnetzteil war zum Redaktionsschluss nicht lieferbar.

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