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Multimedia-Framework PipeWire erreicht Version 1.0

Seit sechs Jahren ist mit PipeWire ein modernes Multimedia-Framework für Linux in Arbeit. Jetzt haben die Entwickler PipeWire 1.0 veröffentlicht.

Im GitLab-Repository von PipeWire herrscht Feierstimmung: Neben dem Quellcode und einer überschaubaren Liste mit Änderungen finden sich auch Glückwünsche prominenter Linux-Audio-Entwickler, beispielsweise Lennart Poettering von PulseAudio oder Paul Davis von JACK und Ardour.

PipeWire kümmert sich schon heute in einer Reihe von Linux-Distributionen standardmäßig um Audio- und Videoströme. Mit dem neuesten Release („El Presidente“) vollzieht das PipeWire-Projekt den Versionssprung von 0.3.85 zu 1.0 und bleibt dabei zu früheren Versionen API- und ABI-kompatibel. Im Audiobereich beerbt es PulseAudio und JACK. Letzteres richtet sich eher an professionelle Anwender, die auf niedrige Latenzen angewiesen sind. Das Release 1.0 bringt vornehmlich Fehlerkorrekturen und wenige neue Features. Es ist eher als Statement zu verstehen, dass PipeWire jetzt einen Grad an Reife und Stabilität erreicht hat, mit dem die Entwickler zufrieden sind.

In einem Interview im Fedora Magazine (siehe ct.de/yky3) erklärt der Hauptentwickler des Projekts, Wim Taymans, dass PipeWire inzwischen seine wichtigsten Ziele erreicht habe. Durch Änderungen am Speichermanagement und Scheduling sei PipeWire jetzt in der Lage den JACK-Stresstest zu bestehen. Und seit es jackdbus und einen IRQ-gestützten ALSA-Treiber enthält, könne es auch in puncto Latenz mit JACK mithalten. Inzwischen sei es auch kein Problem mehr, wenn Nutzer Apps im Containerformat Flatpak installieren, die JACK-Bibliotheken mitbringen, beispielsweise die DAW-Software Ardour (Digital Audio Workstation). Ausbaufähig sei aber noch die Steuerung des Zugriffs auf Audiogeräte mittels xdg-desktop-portal.