c't 29/2023
S. 14
Aktuell

Unerwünschte Einblicke

Fataler Fehler bei Netatmo-Sicherheitskameras

Ein Leser hat uns eine Smart-Home-Kamera geschickt, die es so nicht geben darf: Sie erlaubt nicht nur Einblicke in die eigenen vier Wände, sondern auch in den Haushalt einer fremden, nichts ahnenden Familie. Das Problem bestand auch noch Wochen, nachdem der Hersteller Netatmo informiert wurde.

Von Ronald Eikenberg

Smart-Home-Kameras mit WLAN-Verbindung zum Heimnetz laufen in vielen Haushalten als Schutz gegen Einbrecher, zur Überwachung von Kleinkindern, Haustieren und für vieles mehr. Sie sind längst keine Besonderheit mehr. Dennoch erlebten wir eine große Überraschung, als wir ein Exemplar der smarten Innenkamera von Netatmo untersuchten, das uns ein Leser zugesandt hatte. Es war keine positive Überraschung: Als wir die Kamera, die auch unter der Bezeichnung Netatmo Welcome bekannt ist, eingerichtet hatten, erschienen in der zugehörigen App die Kameraaufzeichnungen einer fremden Familie, die offenbar nichts davon ahnte. Eine Datenschutzkatastrophe.

Die Geschichte hat ihren Ursprung in der Oberpfalz, wo unser Leser Frank R. eine seiner Netatmo-Kameras nach einer Funktionsstörung neu einrichten wollte. Er folgte den Anweisungen des Herstellers und stellte die Kamera auf den Kopf, um sie in den Einrichtungsmodus zu versetzen. Anschließend konfigurierte er sie mit der Netatmo-App „Home + Security“, um die WLAN-Verbindung einzurichten und sie einem virtuellen Haushalt zuzuweisen. Da sich die Kamera nicht zu seinem bestehenden Netatmo-Haushalt hinzufügen ließ, legte er kurzerhand ein „Testhaus“ an und fügte sie dort hinzu. Dieses Mal klappte die Einrichtung anscheinend.

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