c't 28/2023
S. 54
Aktuell

Datenuhren

literature-clock.jenevoldsen.com

pudding.cool/projects/clocks/

earthclock.cwandt.com

thecolourclock.com

en.wikipedia.org/wiki/The_Clock_(2010_film)

Wir haben in den Web-Tipps von Ausgabe 5/23 die Literature Clock vorgestellt, die zu jeder Minute des Tages ein Romanzitat präsentiert, in dem diese Uhrzeit vorkommt. Die Data Clocks bei The Pudding verfolgen ein ähnliches Prinzip. Dort haben Sie die Wahl zwischen vier Uhren, in denen die Uhrzeit in einem Songtitel vorkommt, in YouTube-Videos erwähnt wird, aus Inhalten von News-Headlines konstruiert ist oder der Bevölkerungszahl eines Ortes in den USA entspricht.

​Die Macher von The Pudding haben sich von ähnlichen Projekten inspirieren lassen, zum Beispiel von Earth Clock und The Colour Clock. Erstere präsentiert die Ziffern einer Uhr in Form von Landschaftsansichten aus Google Earth, die Zahlen ähneln. The Colour Clock von Jack Hughes übersetzt die Uhrzeit in einen hexadezimalen Farbcode. Diesem Code entsprechend ändert sich die Hintergrundfarbe der Uhr kontinuierlich.

​Ein weiteres Vorbild der Datenuhren ist The Clock, eine Kunstinstallation von Christian Marclay. Der Videokünstler hat darin Film- und Fernsehszenen mit Uhren oder Zeitmessern in einer 24-stündigen Schleife zusammengeschnitten. The Clock lässt sich nicht vollständig online ansehen, es finden sich leider nur ein Wikipedia-Eintrag und Schnipsel bei YouTube. (jo@ct.de)

„Emojis“ ganz individuell

emojigen.com

replicate.com/fofr/sdxl-emoji

emojis.sh

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Das ist der Grund, warum Emojis in Textnachrichten so beliebt sind. Der Fundus solcher Miniaturbilder ist allerdings ziemlich beschränkt. So fehlen zum Beispiel Emojis für Gin Tonic oder Taylor Swift. Es wäre doch schön, wenn man sich solche kleinen Bilder selber machen könnte.

Man kann, KI sei Dank. Emoji Generator und AI Emojis sind KI-Dienste, die darauf spezialisiert sind, Emoji-artige Bilder zu generieren. Auf einen Textprompt hin spucken sie Grafiken in einer entsprechenden Optik aus. Der Begriff „Emoji“ ist bei beiden Diensten aber dennoch irreführend. Tatsächlich handelt es sich ja eben nicht um die im System verankerten Miniaturen, die man schnell und einfach in eine Textnachricht einbettet. Stattdessen liefern die Dienste um 768 × 768 Pixel große Dateien, die man erst einmal verkleinern und dann in die Chat- oder Tastatur-App importieren muss, falls das überhaupt möglich ist.​

Aber auch, wenn der Messenger der Wahl die „Emojis“ nur als normale Bilder einbettet: Mit ihrer Hilfe kann man viel besser zwischen den Zeilen kommunizieren als nur mit Text. Und es macht Spaß, mit den Generatoren herumzuspielen. Beim Emoji Generator lohnt sich ein Besuch der Projektseite beim KI-Hoster Replicate. Dort justiert man mit vielen Parametern den Output des Bildgenerators. AI Emojis liefert einem zu seinem eigenen Output noch Dutzende weitere thematisch verwandte Emojis. (jo@ct.de)

U-Bahn-Stationen in 3D

stations.albertguillaumes.cat

Albert Guillaumes Marcer arbeitet als Techniker bei der katalanischen Generaldirektion Verkehr und Mobilität – und auch in seiner Freizeit lässt ihn das Thema Mobilität nicht so richtig los. So hat er in den letzten zehn Jahren den Aufbau von knapp 900 fast ausschließlich europäischen U-Bahn-Stationen skizziert. Er wollte verstehen, schreibt er, wie es Ingenieuren gelungen ist, unter dem Place de la République in Paris oder der Puerta del Sol in Madrid unterirdische Bahnhöfe mit vier oder fünf Linien unterzubringen. Seine Skizzen hat er im Corona-Lockdown digitalisiert und auf seiner Website Stations and transfers veröffentlicht.​

Mit den detaillierten Zeichnungen kann man Urlaubserinnerungen noch einmal aufleben lassen und endlich einmal nachvollziehen, wo man sich in der Pariser Station Saint-Lazare verlaufen hat – oder man nutzt sie für den kommenden Urlaub, damit so etwas nicht passiert. Man kann sich auch einfach durch europäische Metropolen klicken und lernt dabei viel über den Aufbau der U-Bahn-Systeme. (jo@ct.de)

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