c't 28/2023
S. 44
Aktuell
Apple

Ausweichmanöver

Warum Apple jetzt den Messenger-Standard RCS implementiert

Die Hölle ist schon wieder zugefroren: Nachdem Apple erst kürzlich einwilligte, iPhones mit USB-C-Buchsen auszustatten, will der Konzern nun seine Messengerplattform für den Mobilfunkstandard RCS öffnen.

Von Dušan Živadinović

Die EU-Mühlen mahlen langsam, aber unaufhaltsam: Erst im September gab Apple bei iPhones nach jahrelangem Widerstand seinen Lightning-Anschluss zugunsten der Standardbuchse USB-C auf und nun kündigt der Konzern an, das iPhone für die Messenger-Norm Rich Communication Standard (RCS) „später im kommenden Jahr“ zu öffnen. Die Nachrichten-App wird dann automatisch auf RCS umschalten, wenn sie einen Empfänger per iMessage nicht erreichen kann. Den RCS-Dienst bieten weltweit rund 100 Netzbetreiber an, wenngleich unter verschiedenen Namen (z. B. Advanced Messaging, Joyn, Message+ oder SMS+).

Vor allem Google hatte Apple aufgefordert, RCS einzusetzen, aber lange vergeblich. Die Spezifikation wird seit 2008 als verbesserte Version der SMS (Short Message Service) unter dem Dach der GSMA entwickelt (Global System for Mobile Communications Association). Apple will die verbreitete Variante RCS Universal Profile implementieren.

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