c't 28/2023
S. 138
Wissen
Fahrzeugforschung
Bild: Albert Hulm

Autos lernen hören

Signalquellen orten, Klingeln und Rufe erkennen

Moderne Autos nutzen längst Kameras, aber noch keine Audiosensoren. Forscher testen Mikrofone und Audio-KI am Fahrzeug. Die orten Einsatzfahrzeuge, die sich mit Martinshorn nähern, nehmen abgenutzte Bremsbeläge wahr und erkennen Sprachbefehle, etwa zum Öffnen des Kofferraums.

Von Arne Grävemeyer

Die Zahl der Fahrassistenzsysteme in Pkw ist in den vergangenen Jahren schnell gestiegen. Kameras und Lidar helfen heute beim Einparken; sie registrieren, wenn der Wagen die Spur verlässt oder der Abstand zum Vordermann zu knapp wird. Mit der fortschreitenden Entwicklung autonomer Fahrzeuge wird voraussichtlich die Zahl der Außensensoren weiter steigen, damit die Systeme Verkehrssituationen möglichst vollständig erfassen können.

Anders als menschliche Fahrer, die in vielen Situationen nicht nur ihren Augen vertrauen, sondern auch auf Geräusche achten, haben heutige Serienfahrzeuge keinen Sinn für akustische Hinweise. Die einzige Ausnahme bildet vielleicht ein Mikrofon für Sprachbefehle im Innenraum. Das wollen Forscher um Moritz Brandes am Fraunhofer-Institut für digitale Medientechnologie (IDMT) in Oldenburg mit ihrem Projekt „The Hearing Car“ ändern.

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