c't 28/2023
S. 114
Wissen
Gaia-X
Bild: KI Midjourney | Bearbeitung c’t

Wolkiges Unterfangen

Was wurde eigentlich aus dem Cloudprojekt Gaia-X?

Mit dem Projekt Gaia-X wollte die Bundesregierung die digitale Souveränität Europas stärken und die heimische Wirtschaft fördern. Um die Vision in die Tat umzusetzen, bewilligte sie Fördergelder in Höhe von über 300 Millionen Euro. Doch das versprochene Ökosystem aus zertifizierten Clouddiensten lässt weiter auf sich warten.

Von Christian Wölbert

Als Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier das Projekt Gaia-X im Herbst 2019 auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung vorstellte, weckte er große Erwartungen: Europa müsse im Bereich der Digitalwirtschaft „aufholen und nachlegen“. Die Bundesregierung werde deshalb zusammen mit zahlreichen Unternehmen eine „souveräne europäische Dateninfrastruktur“ aufbauen, „und zwar nicht irgendwann, sondern schon sehr bald“.

Einige Wochen später konkretisierte die Bundesregierung die Gaia-X-Vision in einem 50-seitigen Konzeptpapier. Es beschreibt ein Ökosystem aus Cloudanbietern, die sich zur Einhaltung gemeinsamer Regeln verpflichten und ihre Dienste in „Selbstbeschreibungen“ charakterisieren, zum Beispiel mit Aussagen zur Einhaltung von Datensicherheitsstandards und zum Ort der Datenspeicherung.

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