c't 27/2023
S. 79
Test & Beratung
Datenrettung

Hardcore-Datenretter

In unserem Datenrettungsschwerpunkt in c’t 21/2023 haben wir ein spannendes Werkzeug übersehen, um Daten von teildefekten Datenträgern zu kratzen: HDDSuperClone.

Wer sich mit Datenträgern herumschlägt, die sich nicht mehr vollständig lesen lassen, weiß Werkzeug zu schätzen, das die noch lesbaren Daten herunterkopieren kann. Das unter GNU-Lizenz entwickelte ddrescue funktioniert dafür recht gut. Doch unter Profis beliebt und bekannt ist HDDSuperClone, das Scott Dwyer von 2015 bis 2022 entwickelt und kommerziell vertrieben hat. Im Jahr 2022 hat er den Quelltext unter GPL2 freigegeben. Auf GitHub gibt es zwei Repositories, in denen eine sanfte Weiterentwicklung stattfindet. Wir haben uns OpenSuperClone angesehen, für das RPM- und Debian-Pakete zu haben sind.

Bei OpenSuperClone handelt es sich um ein Linux-Programm mit grafischer Bedienoberfläche. Seine Hauptaufgabe ist es, möglichst viele Sektoren von einem nicht mehr zuverlässig arbeitenden Datenträger auf einen heilen oder in eine Image-Datei zu übertragen. Wie ddrescue kopiert es alle lesbaren Daten, ohne deren Kontext in einem Dateisystem wie frei oder belegt zu berücksichtigen, also anders als das bei Imagern üblicherweise der Fall ist. Defekte Sektoren bringen das Programm nicht aus dem Tritt. Mit trickreichen und mehrphasigen Vorgehensweisen tastet es sich an defekte Bereiche eines Datenträgers heran.

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