c't 27/2023
S. 14
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Bild: Bernd Weißbrod/dpa

Meta pur

Warum es Facebook und Instagram nun auch im kostenpflichtigen Abo gibt

Würden Sie für Facebook und Instagram zehn Euro pro Monat zahlen, wenn Meta dafür verspricht, Ihre Daten nicht für Werbeeinblendungen zu nutzen? Genau dies bietet der US-Konzern nun an, um drakonischen Strafen der EU zu entgehen.

Nun also tatsächlich: Meta hat für seine Plattformen Facebook und Instagram ein kostenpflichtiges Abonnement eingeführt. Anfang November ging das neue Angebot an den Start – allerdings nur im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), der neben allen EU-Staaten auch Island, Liechtenstein und Norwegen umfasst, sowie in der Schweiz. Für knapp zehn Euro monatlich gibt es den Zugriff auf alle Facebook- und Instagram-Konten eines Nutzers im Web ohne eingeblendete Werbung. iOS- und Android-Nutzer zahlen drei Euro mehr, weil Meta auf den mobilen Plattformen die Abgaben an Apple und Google einpreist.

Um diesen ungewöhnlichen Schritt zu verstehen, lohnt ein kurzer Blick in die Vergangenheit. Denn freiwillig handelt der US-Konzern keineswegs. Über die letzten Jahre hinweg hat die EU ihren Druck immer weiter erhöht. Im Kern geht es darum, dass Meta innerhalb des EWR dieselben datenschutzrechtlichen Vorgaben umsetzen soll, wie sie Unternehmen auferlegt sind, die ihren Hauptsitz im EWR haben. Weil genau diese aus der DSGVO hergeleiteten Regeln aber dem Geschäftsmodell von Meta zuwiderlaufen, hat sie der Konzern bislang mehr oder weniger geschickt umschifft.

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