c't 26/2023
S. 156
Mobiles & Netze
Mixed-Reality-Headset

Blickfänger

Spatial Computing: Wie Apples MX-Headset Vision Pro arbeitet

Niemand weiß derzeit, ob Apples groß angekündigte Computerbrille ein Rohrkrepierer wird oder mit einem lange erwarteten Knall eine neue Epoche einläutet – sie kommt ja erst ab Anfang 2024 in den Handel. Doch obwohl der Konzern viele Spezifikationen unter dem Deckel hält, haben wir viele Details sammeln können, die eine Einordnung ermöglichen.

Von Leonhard Becker, Inge Schwabe und Dušan Živadinović

Die Vision-Pro-Brille ist für Apple ein völlig neues Produkt, das zwei Techniken kombiniert: Augmented Reality (AR) überlagert optische und akustische Sinneseindrücke mit Computerinhalten und Virtual Reality (VR) ersetzt sie komplett mit computergenerierten Inhalten. Daher gehört sie zu den Mixed-Reality-Headsets. Mit VR taucht man in digital erzeugte Welten ein (Immersion), zum Beispiel 3D-Lehrgänge oder Spiele, die AR blendet digitale Objekte über die reale Welt ein, etwa Benutzeroberflächen von Programmen. Bereits erhältliche Headsets wie die Meta Quest 3 bieten diese Grundfunktion für deutlich weniger Geld (550 Euro statt vermutlich 3400 Euro), aber mit weniger Displayauflösung und Funktionen zum Augen- und Mimiktracking.

Besonders bemerkenswert erscheint das Vision-Pro-Headset, weil Apple seine typische zweidimensionale Benutzerführung überzeugend in ein 3D-Kontinuum überführt. Die VR- und MR-Pionierarbeit hat freilich die Entwicklergemeinde in den letzten zehn Jahren geleistet und Apple hat davon die besten Ideen herausgepickt und auf eigene Art umgesetzt. So könnte der Konzern aber tatsächlich einen Meilenstein auf dem Weg zum räumlichen Computing (spatial Computing) setzen, weshalb wir in diesem Beitrag hauptsächlich über die Bedienung und die Funktionen berichten.

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