Flexibel bleiben mit gedruckter Elektronik

Es steckt bereits jede Menge gedruckte Elektronik im Auto, selbst große Displays lassen sich im Tintendruckverfahren herstellen, ebenso organische Solarzellen auf flexiblen Substraten. So werden Sitzheizungen im Auto mit selbstregulierenden Heizmatten aus gedrucktem PTC-Material (Positive Temperature Coefficient) ausgestattet. PTC ändert seinen Widerstand exponentiell mit steigender Temperatur und begrenzt so ohne weitere Sensorik den Stromfluss und damit die Wärmeentwicklung in der Matte. In solche Matten kann man Drucksensoren integrieren, die prüfen, ob das Anschnallsignal ausgelöst werden muss. Für die Lenkradheizung nutzen die Autohersteller ebenfalls bedruckte Folien, da sich diese einfach an die Lenkerform anpassen lassen. Ähnliches gilt für die Integration von Touchoberflächen in der Mittelkonsole oder Lichtleisten in den Türen. Auf der Reshaped in Berlin zeigte die Branche ihre neuesten Entwicklungen im Bereich der gedruckten Elektronik und deren Integration in komplette Systeme.

Gegenüber herkömmlichen Schaltungen besticht die gedruckte Elektronik durch Flexibilität respektive Formbarkeit, geringes Gewicht und Platz sparende Einbaumöglichkeiten. Sie muss dabei nicht zwingend preiswerter sein, gibt den Designern aber deutlich mehr Gestaltungsfreiheiten als modular aus Einzelbauteilen, Schaltern und Sensoren zusammengesetzte Systeme. Die Integration der 3D-geformten Substrate in ein Gesamtsystem hat allerdings auch Nachteile: Ist etwas defekt, wird eine Reparatur meist zu aufwendig und stattdessen das vergossene Gehäuse komplett ausgetauscht.