Aktuell | Open Source | c't

Terraform-Fork unter dem Dach der Linux Foundation

Nachdem HashiCorp die Lizenz für seine Infrastructure-as-Code-Software Terraform geändert hatte, spaltete sich ein Open-Source-Fork ab. Der heißt jetzt OpenTofu und wird von der Linux Foundation betreut.

Jim Zemlin, der Executive Director der Linux Foundation, verkündet, dass seine Organisation künftig den Terraform-Fork namens OpenTofu betreut.

Mit Terraform automatisieren Administratoren die Einrichtung von Server- und Cloudinfrastrukturen und das einstige Open-Source-Projekt aus dem Hause HashiCorp wurde – auch wegen einer aktiven Community – der Branchenstandard für „Infrastructure as Code“ (IaC). Daher war der Aufschrei groß, als HashiCorp im August ankündigte, die Lizenz von der Mozilla Public License (MPL-2.0) auf die Business Source License (BSL-1.1) zu ändern; das ist keine Open-Source-Lizenz im strengen Sinne. Der Quellcode soll weiter offen sein, jedoch untersagt die neue Lizenz, die Software zu nutzen oder zu modifizieren, wenn man das Ziel verfolgt, eine Konkurrenz zu HashiCorps Angebot aufzubauen. Weil auch HashiCorp sein Angebot jederzeit ändern oder ausbauen könnte, sahen viele Nutzer eine zu große Rechtsunsicherheit – etwa Beratungsfirmen, die Terraform für Kunden einrichten.

Als direkte Reaktion entstand der Open-Source-Fork OpenTF, der zunächst den Anspruch hatte, volle Kompatibilität mit Terraform in Version 1.5 herzustellen und den Funktionsumfang später zu erweitern. Dieses Projekt hat seit dem Open Source Summit Ende September in Bilbao einen neuen Namen und einen neuen Hafen: Die Linux Foundation, die unter anderem auch den Linux-Kernel verwaltet, übernimmt die organisatorischen Aufgaben im Hintergrund. Unter dem neuen Namen OpenTofu (opentofu.org) arbeiten Entwickler von größeren Unternehmen wie Gruntwork, Spacelift, Harness, Env0 und Scalar an der Weiterentwicklung – zusammen haben sie Entwicklerleistung von 18 Vollzeitstellen dafür zugesagt. Das erste stabile Release von OpenTofu steht noch aus, aktuell kann man die Arbeit daran auf GitHub verfolgen (github.com/opentofu/opentofu).