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Datenweitergaben an die Schufa unter Druck

Deutschlands Mobilfunkanbietern droht wegen mutmaßlich unberechtigter Datenweitergaben an die Schufa eine Prozesslawine. Auch der Schufa selbst könnte ein anstehendes EuGH-Urteil Klagen bescheren.

Mobilfunkanbieter sollen unrechtmäßig Kundendaten an die Schufa übermittelt haben. Nun drohen Tausende Klagen.

Ein Gerichtsurteil zu Schufa-Einträgen, das das Landgericht München im April gefällt hat, könnte eine Klagewelle gegen Mobilfunkanbieter auslösen. Nach Informationen des NDR wollen mehrere Anwaltskanzleien für ihre Klienten Schadenersatz erstreiten, sofern der Richterspruch im Berufungsverfahren Bestand hat. Dem Landgericht zufolge haben die Mobilfunkanbieter Daten von Kunden ohne deren Einwilligung an die Schufa und andere Wirtschaftsauskunfteien weitergereicht.

Die beteiligten Anwälte sprechen unter Berufung auf Präzedenzurteile von bis zu 5000 Euro möglicher Entschädigung pro Fall. Zwei Kanzleien, mit denen der NDR gesprochen hat, wollen zusammen bereits 100.000 Anfragen von Verbrauchern erhalten haben. Aus den ersten 3500 geprüften Schufa-Auszügen ergebe sich, dass etwa ein Drittel der Mobilfunkverträge betroffen sei.