c't 23/2023
S. 162
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Smartphone-Kamera mit 12 statt 200 Megapixel

Mein Honor 90 hat laut Datenblatt eine 200-Megapixel-Kamera, schießt aber nur 12-Megapixel-Fotos. Woran liegt das?

Damit befindet sich Ihr Smartphone in bester Gesellschaft. Denn tatsächlich bewerben viele Hersteller ihre Smartphones mit einer hohen Auflösung und geben dann doch nur 12-Megapixel-Fotos aus. Grund dafür ist, dass die Geräte ab Werk oftmals mehrere Pixel auf den kleinen Sensoren zusammenschalten, um die Lichtausbeute zu erhöhen. Für alltägliche Schnappschüsse hat das zudem den Vorteil, dass die Dateien nicht unnötig viel Speicherplatz belegen. Die meisten Hersteller lassen Ihnen aber die Wahl, die volle Sensorauflösung auszureizen. Vor allem, wenn Sie statische Motive unter guten Lichtbedingungen fotografieren, kann die volle Auflösung von Vorteil sein. Beim Honor 90 finden Sie diese in der Kamera-App unter „Mehr/Hohe Auflösung“ (siehe Screenshot). Bei den meisten anderen Herstellern führen ähnliche Wege zum Erfolg, aber nicht bei allen. Sony zum Beispiel hat viele seiner Smartphones mit 48-Megapixel-Sensoren bestückt, gibt aber stets 12-Megapixel-Fotos aus. Übrigens: Während die 12-Megapixel-JPEGs des Honor 90 etwa 3 MByte belegen, gönnt sich die 200-Megapixel-Variante rund 25 MByte. (rbr@ct.de)

Die maximale Auflösung der Kamera muss man auf vielen Smartphones in der Kamera-App manuell auswählen.
Die maximale Auflösung der Kamera muss man auf vielen Smartphones in der Kamera-App manuell auswählen.

Licht schalten nach Sonnenstand

Ich würde meinen automatischen Schalter Fritz-DECT 200 gerne so programmieren, dass sich das Licht einschaltet, bevor es dunkel wird und sich dann um 22 Uhr abschaltet. Wo kann man das festlegen?

Die Einstellung ist ein wenig versteckt. Sie müssen im Menü der Fritzbox das richtige Gerät unter „Smart Home/Geräte“ und Gruppen finden. Klicken Sie dann auf die Schaltfläche „Editieren“ am Ende der Zeile. Wechseln Sie nun auf die Registerkarte „Automatisch Schalten“, aktivieren Sie die Zeitschaltung und wählen Sie die Option „astronomisch“. Dort können Sie die Optionen „bei Sonnenuntergang“ und „bei Sonnenaufgang“ wählen.

Die Sonnenauf- und -untergangszeiten variieren in Deutschland je nach Breitengrad im Laufe eines Jahres um bis zu sechs Stunden. Der variable Schaltpunkt nach Sonnenstand kann dadurch am festen Schaltpunkt vorbeiwandern, sodass sich Aus- und Einschaltzeiten vertauschen. Liegt der Ausschaltpunkt zeitlich vor dem Einschaltpunkt, kann es passieren, dass sich das Gerät nicht unmittelbar wieder ausschaltet, sondern erst zum nächsten Schaltpunkt am Folgetag. (uma@ct.de)

Android schreibt ohne Rechte

Firefox, Opera und weitere Android-Apps sind in der Lage, Dateien im Downloadverzeichnis meines Smartphones abzuspeichern, obwohl ich ihnen dazu keine Berechtigung erteilt habe. Ist das ein Bug in Android oder in meinem Smartphone?

Nein, alles geht mit rechten Dingen zu – außer dass Google diesen sozusagen genehmigungsfreien Dateizugriff nicht gut dokumentiert hat. Einer App ist außerdem kaum anzusehen, dass sie ihn nutzt.

Eigentlich muss eine App inzwischen tatsächlich beim Benutzer nachfragen, wenn sie auf den allen Apps zugänglichen Bereich des Smartphonespeichers zugreifen möchte. Google lässt allerdings eine Ausnahme zu: Wenn eine App Dateien herunterladen möchte, kann sie das einem Android-Systemdienst übertragen, der der App viel Arbeit beispielsweise bei Verbindungsabbrüchen abnimmt. Weist die App diesen Dienst an, die Datei in einem Systemverzeichnis wie dem Download-, Bilder- oder Filmeordner abzulegen, benötigt sie dazu nicht die explizite Berechtigung zum Schreibzugriff, die eine Nachfrage beim Benutzer auslöst.

Die App muss dazu bei der Installation die Berechtigung DOWNLOAD_WITHOUT_NOTIFICATION anfordern – und das kann sie mittlerweile unbemerkt, weil der Play Store die bei der Installation angeforderten Rechte nicht mehr beim Benutzer nachfragt. Nutzer müssten schon explizit im Play Store unter „App-Info“ bei „App-Berechtigungen“ nachschauen, ob dort unter „Sonstiges“ das „Dateien ohne Benachrichtigung herunterladen“ auftaucht. Nach der Installation kann man in den Einstellungen unter App-Info nachsehen, aber auch hier versteckt Google diese Rechtekategorie: Tippt man auf „Berechtigungen“, steht dort „Keine Berechtigungen zugelassen“. Erst wenn man im Dreipunktmenü oben rechts auf „Alle Berechtigungen“ tippt, erscheint weiter unten unter „Andere App-Funktionen“ der fragliche Eintrag.

Tatsächlich kann eine App somit unbemerkt beliebige Dateien im Downloadverzeichnis ablegen. Immerhin durchsucht Androids eingebauter Malware-Scanner seit Android 10 alle in diese öffentlichen Verzeichnisse durchgeführten Downloads; diesen Scan können die Apps auch nicht abschalten. (jow@ct.de)

Was bedeutet TO bei Festplatten?

Auf der Verpackung einer Festplatte habe ich neulich neben der Abkürzung TB für Terabyte auch die beiden Buchstaben TO gesehen. Was bedeutet diese Abkürzung?

In manchen Sprachen, etwa Französisch, wird statt des Begriffs Byte auch das Oktett verwendet. Es bezeichnet ebenfalls eine Zusammenfassung von 8 Bit und ist im Prinzip etwas genauer als das Byte: Bei einigen Systemen aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bestand ein Byte aus nur 7 Bit. Beim Oktett – oder französisch Octet – ist hingegen definiert, dass es sich um 8 Bit handelt. TO steht also für TeraOktett. (ll@ct.de)

Windows-VM auf Synology-NAS: Netzwerkkarte fehlt

Ich habe von einem langsam dahinsterbenden Laptop ein Image der Windows-10-Installation gezogen, zu einer virtuellen Maschine auf meinem Synology-NAS umgewandelt und die Synology-VMM-Guest-Tools installiert. Nun kann man zwar per Browser auf die VM zugreifen, aber sie hat keine Internetverbindung und auch keine Netzwerkkarte.

Vermutlich haben Sie bei der Netzwerkkonfiguration der virtuellen Maschine die Voreinstellungen des Virtual Machine Manager von Synology übernommen und dabei „virtio“ als virtuelle Netzwerkkarte eingerichtet. Diese wird unvollständig installiert, was man im Gerätemanager des virtualisierten Windows am gelben Warnschild mit Ausrufezeichen erkennen kann (unbekanntes Gerät, Fehlercode 28).

Abhilfe ist einfach: Zunächst stellt man im Virtual Machine Manager die Netzwerkkarten-Emulation Intel E1000 ein. Fahren Sie dazu die virtuelle Maschine herunter, öffnen Sie die Einstellungen der VM und dort das Menü Aktion/Bearbeiten/Netzwerk. Wenn Sie dann auf das Getrieberad klicken, können sie im Menü „Modell“ von virtio auf e1000 umstellen.

Speichern Sie die Änderung und booten Sie Windows neu. Öffnen Sie den Gerätemanager und doppelklicken Sie darin auf den Eintrag „Unbekanntes Gerät“ mit dem gelben Warnschild. Öffnen Sie den Bereich „Treiber“ und klicken Sie auf „Gerät deinstallieren“. Wenn Sie dann im Gerätemanager über das Menü „Aktion“ den Befehl „Nach geänderter Hardware suchen“ geben, findet Windows die virtualisierte PCI-Karte wieder und richtet den Netzwerktreiber korrekt ein. Anschließend startet die automatische Netzwerkkonfiguration und die Karte bekommt beispielsweise IPv6- und IPv4-Adressen von Ihrem Router. (dz@ct.de)

Ein auf Synology-Geräten virtualisiertes Windows akzeptiert nicht die voreingestellte Netzwerkkarte virtio, aber mit Intel E1000 klappt es dann doch.
Ein auf Synology-Geräten virtualisiertes Windows akzeptiert nicht die voreingestellte Netzwerkkarte virtio, aber mit Intel E1000 klappt es dann doch.

Handy statt DECT-Telefon

Mein DECT-Telefon ist nach langen Jahren kaputtgegangen. Ich brauche den Festnetzanschluss nur noch gelegentlich und möchte kein neues Schnurlostelefon kaufen. Kann ich meine Festnetzanrufe stattdessen mit meinem Smartphone abwickeln?

Falls Sie eine Fritzbox nutzen, können Sie mit der Fritz-App Fon Ihr Smartphone als Festnetztelefon im heimischen WLAN für ankommende und abgehende Anrufe nutzen. Das klappt auch unterwegs, wenn Sie eine VPN-Verbindung zur heimischen Fritzbox herstellen. So können Sie per Mobilfunk oder WLAN auch im In- und Ausland zu deutschen Festnetzkonditionen telefonieren.

Falls Sie ein anderes Routermodell einsetzen, können Sie mit Ihren VoIP-Zugangsdaten und einem VoIP-Client ebenfalls Festnetztelefonate auf dem Smartphone führen. Gute Erfahrungen haben wir mit der App Zoiper gemacht, die für den privaten Einsatz kostenlos und für Android, iOS, Windows, macOS und Linux verfügbar ist. Als Telekom-Kunde funktioniert Ihr VoIP-Anschluss allerdings nur, wenn Sie im Netz der Telekom unterwegs sind. (uma@ct.de)