c't 2/2023
S. 85
Test & Beratung
Windows-Reiniger

Werkstuner

Das Verwenden sogenannter Tuning-Tools gilt als 1a-Methode zum Schrotten von Windows. Nun gibt es eines von Microsoft. Wie bitte? Das mussten wir uns genauer ansehen.

Das ist mal neu: Windows-Schöpfer Microsoft, der bislang zu Recht von Tuning-Software für sein Betriebssystem abgeraten hat, bietet nun selbst ein solches Tool an, derzeit als öffentliche Beta. Auffällig ist, dass die Setup-Datei in ihren Eigenschaften einige chinesische Angaben enthält: Das Tool kommt also offenbar von Microsoft China. Auf einem deutschen Windows hat es eine englische Oberfläche.

Die Funktionen sind in zwei Rubriken unterteilt. Die erste heißt „Cleanup“ und hat vier Unterpunkte. Erstens den „Health Check“ für eine Schnellsuche nach überflüssigen Dateien, Viren, Autostart-Elementen und sonstigen Problemen. Er arbeitet nicht sehr gründlich; im Test monierte er weder einen abgeschalteten Virenschutz noch einen lahmgelegten Windows-Update-Dienst. Zweitens: das „Storage Management“. Darin findet man ein „Deep Cleanup“ mit ausführlicherer Suche nach unnötigen Dateien, eine Suchfunktion für besonders große Dateien (die bloß eine entsprechende Suche im Datei-Explorer startet) sowie Verknüpfungen zu den Seiten „Installierte Apps“ und „Speicheroptimierung“ der Einstellungen-App. Interessant ist, dass die Update-Bereinigung im „Deep Cleanup“ auch die Setup-Dateien der jüngsten Updates aus dem Ordner „C:\Windows\SoftwareDistribution“ löscht und so ein paar hundert Megabyte mehr freigibt als die bordeigene Datenträgerbereinigung. Im dritten Punkt namens „Process Management“ kann man per Klick laufende Anwendungen abwürgen. Viertens kann man unter „Startup Apps“ Autostart-Elemente abschalten. Werksseitig inaktive Elemente werden allerdings gar nicht erst angezeigt.

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