Endlos wachsende Kunst
WebCanvas stellt nach eigenen Angaben die größte digitale Leinwand im Netz dar. Bei dem kostenlosen Kunstprojekt malen Menschen aus aller Welt gemeinsam und gleichzeitig auf einer schier unendlichen Fläche. Mit den Werkzeugen zeichnen Sie Bilder oder laden eigene Werke als Teil des Ganzen hoch. Die rudimentären Malwerkzeuge funktionieren vektorbasiert. Sie nutzen Zeichenpinsel, Linien- und Formwerkzeug (Viereck oder Kreis), um eigene Werke zu erstellen, ähnlich wie bei Paint. Darüber hinaus können Sie andere malende Benutzer beobachten, sollten Sie denselben Bereich betrachten. Die Kunstwerke reichen von Anime-Figuren über apokalyptische Pixel-Landschaften bis hin zu Putin-Karikaturen.
Wenn Sie die Malwerkzeuge anwenden, verändern Sie stets die Werke anderer, ähnlich einer komplett besprühten Graffiti-Wand. Zur besseren Orientierung nutzen Sie die Option „Location“, um sich konkrete Bereiche anzeigen zu lassen (etwa „last painted“). Die Seite befindet sich noch im Beta-Stadium: Die Malwerkzeuge erscheinen erst, wenn Sie mit dem grünen Lupen-Symbol maximal reinzoomen. Manche Leinwandbereiche laden langsam. Falls Ihnen WebCanvas zu sehr ruckelt, erstellen Sie Ihre Kunstwerke außerhalb des Browsers, etwa mit Paint oder Photoshop. Danach laden Sie Ihr Werk als JPEG-Datei auf WebCanvas hoch und verewigen sich auf dem kollaborativen Gesamtkunstwerk. (lgu@ct.de)
Netzwerke amerikanischer Machteliten
LittleSis soll die Machenschaften zwischen amerikanischen Politikern, Unternehmen, Lobbyisten und Finanziers transparent machen. Es geht um Fragen wie: Wem spendet Donald Trump sein Geld und wer finanzierte seinen Wahlkampf? Welche Menschen verbinden das US Department of State mit Unternehmensberatern (McKinsey) und Investment Bankern (J.P. Morgan)?
Antworten hierzu sind im Web schnell gefunden. Allerdings liefert kaum eine Site so übersichtliche und miteinander verlinkte Daten wie LittleSis. Alle Informationen stammen zudem den Betreibern zufolge aus seriösen Quellen wie Regierungsunterlagen und Nachrichtenartikeln. Sind Ihnen die Steckbriefe zu Personen (Rex Tillerson) oder Firmen (Exxon Mobile) nicht genug, finden Sie unter „Explore“ die Option „Maps“. Hier stellen Organigramme Beziehungen zwischen Firmen, Politikern und Lobbyisten anschaulich dar: „Industry-Backed Climate Experts“ verdeutlicht etwa, wie Ölfirmen wie BP und Exxon „Klimaexperten“ beeinflussen. Die Karte zeigt, dass diese Firmen Bildungsinstitutionen (Stanford University) und Forschungsprogramme (MIT Energy Initiative) durch Millionenspenden fördern.
Wollen Sie wissen, wer hinter Trumps Kampagne „Stop the steal“ steckte, so klicken Sie auf „Explore“ und den Reiter „Lists“. Dort suchen Sie nach „stop the steal“. Nun präsentiert LittleSis die Lebensläufe aller 13 Sprecher (etwa Lara Trump), aus denen Beruf (TV-Produzentin), Bildung (North Carolina University) und Wohnort (New York) hervorgehen. LittleSis ist ein kostenloses Open-Source-Projekt der „Public Accountability Initiative“, einer gemeinnützigen Forschungsorganisation, die sich auf die Rechenschaftspflicht von Unternehmen und Regierungen konzentriert. (lgu@ct.de)
Long-Form-Reads-Sammlung
Denken Sie an den letzten Online-Artikel zurück, der ihr Weltbild in 15 Minuten veränderte. 150 solcher Artikel mit ansprechenden Comic-Covern bietet Ihnen die Library of Scroll, eine kostenlose Sammlung von Long-Form-Reads. Die Artikel behandeln Themen wie Lernstrategien, Geldanlagen, Internetkonzerne oder den Aufbau von Start-ups. Zwei Inderinnen betreiben die Wordpress-Site. Beide sind beruflich im Banking- und Start-up-Bereich tätig. Sie verlinken Artikel von Nachrichtenorganisationen („Mother Jones“), Print-Magazinen („n+1“) und anderen Blogs.
Auf der Website gibt es keine Suchmaske. Für eine bessere Artikelübersicht klicken Sie auf „All reads“, um das komplette Textarchiv zu sehen. Wenn Sie eine Entscheidungshilfe wünschen, so klicken Sie auf „Top 100 picks“. Im Bereich „Internet & Start-ups“ finden Sie etwa Artikel zu „Wachstumsgrenzen von Internetplattformen“. Unter der Rubrik „Love & Life“ beschreibt ein Artikel, wie sich einsame Internetnutzer in Zeiten der Online-Partnersuche fühlen. Der Artikel „The Second Coming of Steve Jobs“ gibt detaillierte Einblicke in das Wirken und Denken des verstorbenen Firmengründers. (lgu@ct.de)
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