c't 3/2022
S. 184
Story
Geschäftsessen
Bild: Albert Hulm

Geschäftsessen

Digitale Annehmlichkeiten haben bereits manches Alltagsärgernis beseitigt oder zumindest entschärft. Zu den Problemen, die sich hartnäckig halten, gehören gesellschaftliche Peinlichkeiten. Wann kommt endlich der digitale Problemlöser, der gegen Scham hilft?

Von Jol Rosenberg

Alena saß an ihrem Arbeitsplatz und sah mich erwartungsvoll an. Ich lehnte an ihrem Schreibtisch. Irgendwie musste ich jetzt auf die ach so romantische Schilderung ihres vergangenen Wochenendes reagieren. „Oh, wie schön“, sagte ich und äugte dabei unauffällig über die Trennwände zu meinem eigenen Schreibtisch hinüber. Das Gemurmel halblauter Stimmen erfüllte das Büro. Noch schwieg mein Telefon. Mein Blick wanderte zur Wanduhr. Es würde nicht mehr lange dauern.

„Und dann hat er gesagt, dass wir wirklich über Kinderplanung nachdenken sollten, kannst du dir das vorstellen?“ Alena beugte sich vor und legte die Hand auf meinen Arm. „Er hätte da so eine Ammen-Cyber gesehen, die sei wirklich ganz hervorragend und könnte ihn unterstützen!“

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