c't Jahresrückblick 2022
S. 148
Markt & Trends
Elektronisches Bezahlen

Europäisch oder amerikanisch?

Elektronisches Bezahlen am Scheideweg

Deutschland will der US-Konkurrenz beim Bezahlen in Läden und Onlineshops Paroli bieten. Doch bislang kommen Dienste wie Giropay oder ein paneuropäisches System trotz des Booms bei elektronischen Zahlungen nicht richtig in Fahrt. Gelingt ihnen keine Trendwende, drohen Verbrauchern auf Dauer höhere Kosten.

Von Markus Montz

Kunden greifen immer öfter zu elektronischen Bezahlmitteln. Das wollen verschiedene Akteure für sich ausnutzen, schließlich geht es um ein lukratives Geschäft. Bislang können sich nationale Bezahlmethoden in Deutschland und vielen europäischen Ländern gegen die Konkurrenz aus den USA behaupten. Doch der Wettbewerb wird immer intensiver und die amerikanischen Branchenriesen Mastercard, Visa und PayPal streben nach einem höheren Marktanteil.

Immerhin haben die Deutschen und die Europäer noch einige Asse auf der Hand. So will die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) die Girocard – die frühere EC-Karte – digitalisieren und Giropay runderneuern, um besser mit den Amerikanern mithalten zu können. Was zunächst nach einem Problem von Kreditinstituten und Zahlungsdienstleistern klingt, hat handfeste Auswirkungen auf das Portemonnaie jedes Einzelnen. Unser Ausblick auf die nächsten Jahre zeigt daher nicht nur, wohin die Reise an den Kassen in Läden und Onlineshops gehen könnte, sondern auch warum Marktkonzentrationen problematisch sind und Bargeld weiterhin wichtig bleibt.

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