c't 25/2022
S. 16
Titel
Smartphone-Kaufberatung

Smartphone-Kaufberatung 

Von 50 bis 2000 Euro: Smartphones für jeden Zweck

Hunderte neue Smartphone-Modelle fluten alljährlich den Markt; da fällt es schwer, das richtige auszuwählen. Wir geben eine Orientierung, was Einsteiger-Geräte leisten müssen, was 500-Euro-Modelle besser machen und ob sich High-End-Smartphones wirklich lohnen.

Von Robin Brand

Manche Smartphones können heutzutage Kamera, Tablet und in manchen Situationen Fernseher und Notebook ersetzen, andere taugen zu kaum mehr als zum Telefonieren. Bei Preisen von 100 Euro an einem Ende der Skala und mehr als dem 20-fachen am anderen ist nicht nur die Auswahl groß, das Leistungsgefälle ist es auch. Nicht immer macht nur das teuerste Modell glücklich, für manche Bedürfnisse reicht ein Einsteigergerät, und ab der Mittelklasse muss man schon genau hinschauen, wo genau die Oberklasse voraus ist.

Wir geben in diesem Artikel einen Überblick, was Sie von den Smartphones der jeweiligen Preisstufen erwarten dürfen. Über exotische Outdoor-Phones werden Sie in diesem Artikel aber nichts lesen, da wir diesen einen eigenen Prüfstand gewidmet haben (S. 22). Weil die Herstellung eines jeden Smartphones Ressourcen verbraucht, geben wir auch Tipps zum Gebrauchtkauf (siehe Kasten auf S. 21). Noch nachhaltiger allerdings ist es, gar nicht zu kaufen – praktischer ist es obendrein, schließlich müssen Sie so Ihre Daten und den ganzen Rattenschwanz, der daran hängt, nicht auf ein neues Gerät umziehen. Wie Sie Ihrem aktuellen Smartphone wieder Beine machen, lesen Sie in unserer Nichtkauf-Beratung (S. 30).

Hier und da sind günstige Smartphones der Oberklasse voraus: Wer auf eine Kopfhörerbuchse wert legt, wird vornehmlich im Einsteiger- und Mittelklassebereich fündig.
Hier und da sind günstige Smartphones der Oberklasse voraus: Wer auf eine Kopfhörerbuchse wert legt, wird vornehmlich im Einsteiger- und Mittelklassebereich fündig.

Einige konkrete Kaufempfehlungen geben wir in den Kästen in diesem Artikel (S. 18, 19 und 20). Falls sich Ihr Favorit nicht darunter befindet, muss es dennoch kein schlechtes Gerät sein; halten Sie sich in dem Fall einfach an die grobe Orientierung, die wir in dieser Kaufberatung geben.

Smartphone oder Feature-Phone?

Schon für weniger als 150 Euro wandern einige Neugeräte über die Ladentheke. Klar, dass man im Vergleich zu zehnmal so teuren Geräten Abstriche machen muss. Dennoch: Nur weil ein Smartphone günstig ist, befreit es den Hersteller noch lange nicht davon, einige Grundtugenden zu beherzigen.

Grundsätzlich steht vor dem Kauf eines derart günstigen Geräts die Erwägung, ob es ein Smartphone sein muss. Wer wirklich nur telefonieren und SMS schreiben will, wird auch mit einem Feature-Phone zufrieden sein. Diese Tastenhandys sind bereits für weniger als 50 Euro erhältlich. Läuft darauf KaiOS, kann man darüber auch WhatsApp-Nachrichten versenden und neuerdings WhatsApp-Sprachanrufe tätigen. Zudem spielen Feature-Phones in aller Regel lokal gespeicherte MP3-Dateien ab, viel mehr Multimedia-Aufgaben sollte man den Geräten aber nicht aufbürden – nicht nur wegen der kleinen Displays unter 3 Zoll. Schon Surfen, Navigieren oder Apps wie Facebook bringen die Geräte mit Hauptspeichergrößen von 512 MByte und weniger an Grenzen. Im Vergleich zu herkömmlichen Smartphones punkten die wackeren Tastentelefone mit langen Akkulaufzeiten. Genau hinschauen sollten Sie bei den unterstützten Netzen: Vor allem unter den günstigeren Modellen finden sich viele, die kein LTE beherrschen und seit der Abschaltung des 3G-Netzes auf 2G angewiesen sind.

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