c't 24/2022
S. 136
Wissen
Start-up-Förderung

„Unsere Projekte sind schon ein bisschen crazy“

Interview mit Rafael Laguna, Chef der Bundesagentur für Sprunginnovationen

Rafael Laguna de la Vera sucht für die Bundesregierung nach Innovationen, die Deutschlands Wohlstand langfristig sichern – und darf dafür voraussichtlich eine Milliarde Euro ausgeben. Im c’t-Interview erklärt er, warum er staatliche Förderung für unverzichtbar hält und für welches Projekt er gern weitere 250 Millionen Euro hätte.

Von Arne Grävemeyer und Christian Wölbert

c’t: Herr Laguna, als Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovationen sollen Sie in diesem Jahrzehnt eine Milliarde Euro Steuergeld ausgeben. Liegen Sie manchmal nachts wach und denken darüber nach, was passiert, wenn Sie keinen einzigen Treffer landen und das Geld komplett versenken?

Rafael Laguna de la Vera: Ich glaube, es wird sogar ordentlich mehr als eine Milliarde werden. Deswegen schlafe ich aber nicht schlecht. Ich schlafe schlecht, weil man bei Sprunginnovationen einen langen Atem braucht. Man weiß erst, ob es eine wird, wenn sie sich entfaltet. Das ist wie bei einem Blumensamen. Ich glaube, wir werden vor Ablauf der 10 Jahre schon gute Ergebnisse zeigen. Aber es ist nicht garantiert bei diesen Themen. Manchmal dauert es auch 20 Jahre. Und ein solch langer Atem ist nicht immer eine Stärke des politischen Systems.

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