c't 23/2022
S. 46
Aktuell
KI-Forschung

Eine Ressource wie Strom

NRW optimiert maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz institutionell

Das Lamarr-Institut bündelt in Nordrhein-Westfalen Spitzenforschung für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz. Land und Bund wollen die Entwicklung intelligenter Roboter und vertrauenswürdiger KI-Systeme künftig dauerhaft finanzieren.

Von Arne Grävemeyer

Wenn Roboterfußballer aus Deutschland in diesem Jahr einmal mehr überlegen das WM-Finale gewinnen oder wenn künstliche Intelligenz beginnt, Humor zu verstehen, dann waren KI-Forscher von Rhein und Ruhr, genauer von der Uni Bonn und der Technischen Universität Dortmund am Werk. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IML (Institut für Materialfluss und Logistik) in Dortmund und dem Fraunhofer IAIS (Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme) in Sankt Augustin bei Bonn bildeten sie bisher das Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R).

Sven Behnke prüft die Schussqualität eines seiner Fußballroboter. Die künstliche Intelligenz für Bewegung und Spiel läuft beim Roboter auf lokaler Hardware im Brustkasten.
Sven Behnke prüft die Schussqualität eines seiner Fußballroboter. Die künstliche Intelligenz für Bewegung und Spiel läuft beim Roboter auf lokaler Hardware im Brustkasten.

Bund und Land haben nun entschieden, dieses Kompetenzzentrum künftig mit einem dauerhaften, festen Budget auszustatten. Anlässlich dieser Neuerung haben die Verantwortlichen das ML2R in „Lamarr-Institut“ umbenannt. Der Name erinnert an die Hollywood-Schauspielerin Hedy Lamarr, die sich – für viele überraschend – während des Zweiten Weltkriegs als Erfinderin einer vor Störsignalen geschützten Torpedosteuerung hervortat. Der Name „Lamarr“ ersetzt nicht nur die Buchstabenkombination „ML2R“, er soll zusätzlich auch die Förderung von Frauen in Informatik und Forschung anmahnen.

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