c't 23/2022
S. 118
Wissen
Nachhaltigkeit
Bild: Thorsten Hübner

Grüne Werbung, graue Realität

Die Klimabilanzen der Tech-Riesen untersucht

Hier ein bisschen recyceltes Plastik, dort ein Aufforstungsprojekt, und fertig ist die Klimaneutralität: Die Tech-Konzerne Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft kleiden sich gern im grünen Mäntelchen. Doch wichtig ist, wie viel CO2 sie insgesamt ausstoßen. Unsere Analyse zeigt, dass es bis zur echten Klimaneutralität noch ein weiter Weg ist.

Von Christian Wölbert

Trotz all der Appelle von Wissenschaftlern, trotz all der Klimagipfel: Die Menschheit bläst immer mehr CO2 in die Atmosphäre. Im Jahr 2021 waren es laut der Internationalen Energieagentur 36,3 Milliarden Tonnen, fünf Prozent mehr als 2015. Wenn das von der Politik formulierte Zwei-Grad-Ziel doch noch erreicht werden soll, muss die Kehrtwende bald – sehr bald – kommen. Für Unternehmen heißt das, dass sie ihre Emissionen reduzieren müssen, auch wenn sie von Jahr zu Jahr mehr produzieren und mehr Dienstleistungen verkaufen.

Wem könnte das besser gelingen als den Tech-Riesen Amazon, Apple, Google, Meta und Microsoft? Sie erwirtschaften atemberaubende Gewinne, können sich Ökostrom und klimafreundlich hergestellte Rohstoffe also eher leisten als andere. Apple allein machte 2021 einen Profit von 95 Milliarden US-Dollar, bei Google blieben 76 Milliarden in der Kasse hängen.

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