c't 22/2022
S. 174
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Energiekapazität einer USB-Powerbank

Mein Smartphone hat einen Akku mit 4,5 Amperestunden (Ah), also 4500 mAh. Um mein Smartphone zweimal nachfüllen zu können, habe ich eine USB-Powerbank mit angeblich 10.000 mAh gekauft. Wieso reicht es trotzdem nicht für zwei Ladungen?

Dafür kann es mehrere Ursachen geben und die einfachste ist Betrug: Manche Billiganbieter, die Powerbanks auf Handelsplattformen wie AliExpress, Amazon Marketplace oder eBay verkaufen, lügen das Blaue vom Himmel herab. Doch selbst wenn die in der Powerbank eingebauten Akkus tatsächlich 10 Ah (10.000 mAh) fassen, reicht das nicht unbedingt zum zweimaligen vollständigen Laden Ihres 4,5-Ah-Akkus. Denn zum einen sind Verluste im Spiel, zum anderen sagt die Angabe der Amperestunden alleine noch nichts über die nutzbare Energie aus. Wichtig sind noch die Spannungen der beteiligten Akkus und deren maximal zulässige Entladung.

Fangen wir mit der Spannung an: In den meisten Smartphones stecken Lithium-Polymer-(LiPo-)Akkus mit 3,7 Volt Nennspannung. Multipliziert man diese mit der Kapazität von 4,5 Ah, kommen 16,65 Wattstunden (Wh) Energie heraus. Um diesen Akku komplett zu laden, ist aber mehr nötig, weil Verluste auftreten, einerseits im Akku selbst und andererseits bei der Umwandlung der eingespeisten Ladespannung in die Akkuspannung. USB-Ladebuchsen arbeiten mit 5 Volt, Schnellladefunktionen wie Quick Charge und USB Power Delivery (USB PD) mit bis zu 20 Volt. Nimmt man für jede Wandlung nur 5 Prozent Verlust an (beziehungsweise 95 Prozent Wirkungsgrad), sind zum Laden bereits 18,5 Wh nötig.

Eine Powerbank mit 3,7-Volt-Zellen und 10 Wh speichert zwar 37 Wh, liefert aber weniger. Denn die Spannung der Powerbank-Akkus muss zum Laden erst auf 5 Volt oder mehr hochgesetzt werden, wobei wiederum Verluste auftreten. Hinzu kommt der Innenwiderstand des Kabels zwischen Powerbank und Smartphone. Zudem verändert sich die Speicherfähigkeit der Akkus mit der Temperatur und durch Alterung.

Grob geschätzt sollten Sie eine Powerbank mit mindestens 20 Prozent höherer Kapazität kaufen, als sie für die Anzahl der gewünschten Ladungen benötigen. Und das gilt auch nur dann, wenn der Anbieter der Powerbank die Akkukapazität korrekt angibt. (ciw@ct.de)

Alles, was warm wird, vermindert den Wirkungsgrad. Bei Entladevorgängen von Powerbanks mit hohen Strömen bleiben die Akkuzellen selbst am kühlsten (blau), die Ladeelektronik und die Spannungskonverter heizen sich dagegen stärker auf (gelb, rot), am wärmsten wird der Steckerkontakt links (weiß).
Alles, was warm wird, vermindert den Wirkungsgrad. Bei Entladevorgängen von Powerbanks mit hohen Strömen bleiben die Akkuzellen selbst am kühlsten (blau), die Ladeelektronik und die Spannungskonverter heizen sich dagegen stärker auf (gelb, rot), am wärmsten wird der Steckerkontakt links (weiß).

iPhone-Speicher läuft voll

Nach dem Wechsel auf das neue iPhone 14 Pro wachsen unter iOS 16.0.1 die Systemdaten unaufhaltsam an, bis sie den ganzen Speicherplatz des iPhone blockieren. Wie kann ich den Platz wieder freiräumen?

Die Größe der Systemdaten fragen Sie unter iOS in den Einstellungen unter „Allgemein/iPhone-Speicher“ ab. Scrollen Sie auf dem Bildschirm ganz runter. Wenn die Systemdaten deutlich größer als 10 GByte sind, sollten Sie handeln. Bei uns wuchsen die Systemdaten nach jedem Neustart des iPhone innerhalb von wenigen Stunden unaufhaltsam von etwas mehr als 10 GByte auf über 80 GByte an, bis der komplette Speicher belegt war.

Als Ursache machten wir die Suchen-Funktion von iOS aus. Diese indiziert im Hintergrund die Inhalte von Apps, damit sie bei einer systemweiten Suche in den Ergebnissen auftauchen. Die Indizierungen legt iOS im Speicher des iPhone ab, sodass die Systemdaten immer mehr Speicherplatz okkupieren.

Um eine außer Rand und Band laufende Indizierung zu bändigen, wechseln Sie in den iOS-Einstellungen zu „Siri & Suchen“ und scrollen runter zur Liste der installierten Apps. Öffnen Sie jede App-Einstellung und deaktivieren dort „Inhalt in Suche anzeigen“. Anschließend starten Sie das iPhone neu, zum Beispiel indem Sie kurz hintereinander auf laut und leise und danach lang auf die Einschalttaste drücken.

Nach dem Neustart sollten die Systemdaten deutlich weniger als 10 GByte belegen. Nun können Sie die Inhaltssuche bei einzelnen Apps selektiv wieder einschalten. Achten Sie darauf, ob die Systemdaten anwachsen. Falls ja, schalten Sie die Inhaltssuche der entsprechenden App wieder aus. Besonders anfällig sind Apps, die mit großen Datenmengen hantieren wie Mail, Fotos, Dateien, Messenger und Browser. (hag@ct.de)

Durch die Indizierung der App-Inhalte kann der Speicher des iPhone volllaufen. Sie schalten die Funktion (oben rot umrandet) unter „Siri & Suchen“ ab.
Durch die Indizierung der App-Inhalte kann der Speicher des iPhone volllaufen. Sie schalten die Funktion (oben rot umrandet) unter „Siri & Suchen“ ab.

Batteriesymbol an USB-A-Buchse

In c’t 19/2022 auf Seite 60 sind Batteriesymbole zu sehen, die USB-C-Ladefunktionen kennzeichnen. Neben einer USB-A-Buchse meines Lenovo-Notebooks finde ich jedoch ein anderes Batteriesymbol mit einem winzigen Pluszeichen – was soll das bedeuten?

Das abgebildete Zeichen markiert eine USB-A-Buchse, die Strom liefern kann, auch wenn das Notebook abgeschaltet ist oder schläft. Diese Funktion namens „Always-On USB“ ist zum Laden von Smartphones und anderen Mobilgeräten gedacht. Sie lässt sich per BIOS-Setup (unter „Konfiguration“) ein- oder ausschalten, bei manchen ThinkPads auch mit der Windows-Software „Lenovo Vantage“. Wenn Sie an dieser Buchse ein Gerät aufladen, dann leert sich der Akku des Notebooks, sofern Sie kein Netzteil angeschlossen haben. (ciw@ct.de)

Das kleine Batteriesymbol kennzeichnet eine USB-A-Buchse, die auch dann Strom liefert, wenn das Notebook schläft oder heruntergefahren ist.
Das kleine Batteriesymbol kennzeichnet eine USB-A-Buchse, die auch dann Strom liefert, wenn das Notebook schläft oder heruntergefahren ist.

VoIP an mehreren Orten gleichzeitig

Ich möchte gerne einen VoIP-Anschluss abwechselnd in meinem Homeoffice und meinem Ferienhaus nutzen. Muss ich den Account dazu jedes Mal ab- und am neuen Standort wieder anmelden?

Die meisten VoIP-Provider lassen die gleichzeitige Nutzung des Accounts an mehreren Standorten zu. Beschränkt ist üblicherweise nur die Zahl gleichzeitig führbarer Gespräche. Sie können Ihren VoIP-Account also gleichzeitig auf Routern oder VoIP-Telefonen im Homeoffice, im Ferienhaus und an weiteren Standorten aktivieren und wenn Sie möchten, noch parallel auf Ihrem Smartphone. Sie benötigen zur Einrichtung lediglich die Zugangsdaten des VoIP-Accounts.

Sobald jemand anruft, klingeln dann alle Telefone an allen Standorten. Der Anruf wird an dem Gerät beantwortet, das den Anruf zuerst entgegennimmt. Vorsicht also mit automatischen Geräten wie Anrufbeantwortern, die sich das Telefonat womöglich schnappen. Sie sollten in einer solchen Konfiguration am jeweils genutzten VoIP-Gerät die Funktion „busy on busy“ aktivieren, damit Anrufe, die eingehen, während Sie bereits ein Telefonat führen, mit einem Besetztzeichen abgelehnt werden und nicht etwa nur unbemerkt anderenorts klingeln.

Etwas tricksen müssen Sie, wenn Sie einen VoIP-Anschluss der Telekom haben und an einem der Standorte den Internetanschluss eines anderen Anbieters dafür nutzen wollen. Die Telekom unterbindet die Nutzung aus fremden Netzen. Das lässt sich umgehen, indem Sie einen VPN-Tunnel zum Router am heimatlichen Telekom-Anschluss einrichten und den VoIP-Verkehr darüber leiten. (uma@ct.de)

Im Kundenportal des VoIP-Anbieters kann man üblicherweise abfragen, wie viele Registrierungen gerade gleichzeitig aktiv sind.
Im Kundenportal des VoIP-Anbieters kann man üblicherweise abfragen, wie viele Registrierungen gerade gleichzeitig aktiv sind.

Wärmeleitpads für SSDs

Meinem neuen Mainboard lag ein dünner, biegsamer Streifen bei, der ein bisschen an Kaugummi erinnert. Von der Größe passte er genau auf eine M.2-SSD. Auf beiden Seiten ist eine Folie drauf. Was ist das und wozu dient es?

Das ist ein Wärmeleitpad, welches die von der SSD erzeugte Wärme besser an den Kühlkörper abführen soll – wahrscheinlich hat Ihr neues Mainboard mindestens einen M.2-Slot unter einem Aluminiumblech. Die Farbe des Pads spielt keine Rolle, es gibt sie jedoch in verschiedenen Stärken und Qualitäten. Gelegentlich findet man eine Angabe der Wärmeleitfähigkeit, je höher dieser Wert, desto besser leitet das Pad die Wärme ab (gängig sind Werte zwischen 3,5 und 14 W/ m •ddd K). Die Dicke spielt ebenfalls eine Rolle: Je weniger Material die Wärme überwinden muss, desto besser.

Nach der Montage der M.2-SSD ziehen Sie die Folien ab und legen das Pad auf die SSD. Bevor Sie das Kühlblech festschrauben, sollten Sie schauen, ob es Kontakt zum Pad hat. Bei höher aufragenden SSDs kann es passieren, dass das Pad eigentlich zu dick ist. Der leichte Druck durch die Kühlblechschrauben presst es meist passend.

Ob die Montage eines Kühlers und damit eines Wärmeleitpads überhaupt notwendig ist, hängt von der SSD und der Nutzungsweise des PCs ab. PCIe-3.0-SSDs brauchen selten Kühlung, schnelle PCIe-4.0-SSDs können aber unter starker Belastung so heiß werden, dass sie Schreib- und Lesegeschwindigkeiten drosseln, um die Bauteile vor dem Hitzetod zu bewahren. Mit Tools wie CrystalDiskInfo, Hard Disk Sentinel oder den smartmontools (siehe ct.de/yn14) können Sie die Temperatur auslesen. Wenn sie häufig über 70 °C steigt, ist eine Kühlung sinnvoll. (ll@ct.de)

SSD-Auslesetools: ct.de/yn14

Der „Kaugummistreifen“ (oben) soll die Wärme schneller M.2-SSDs an die Kühlkörper übertragen. Oft sind Schutzfolien aus dünnem Plastik angebracht (unten), die man vor Verwendung entfernen sollte.
Der „Kaugummistreifen“ (oben) soll die Wärme schneller M.2-SSDs an die Kühlkörper übertragen. Oft sind Schutzfolien aus dünnem Plastik angebracht (unten), die man vor Verwendung entfernen sollte.

Thunderbird-Kalender mit T-Online-Konto nutzen

Um der US-Datenkrake Google zu entfleuchen, pflege ich Online-Kalender in meinem T-Online-Account. Mit dem Update auf Thunderbird 102.x (unter Windows 11) funktionieren jedoch die zur Synchronisation nötigen Add-ons TbSync und „Provider für CalDAV & CardDAV“ nicht mehr. Gibt es Alternativen?

In unseren Versuchen mit Thunderbird 102.2.2 64-bit konnten wir einen Kalender auf den Servern von T-Online mit Bordmitteln der Thunderbird-Kalenderfunktion einbinden. Dazu muss man aber eine andere URL einstellen als die bisher von T-Online dokumentierte https://spica.t-online.de/, doch der Reihe nach.

In der linken Spalte der Kalenderansicht befindet sich der Abschnitt „Kalender“; dort klicken Sie auf das Pluszeichen rechts neben der Überschrift. Es erscheint der Assistent „Neuen Kalender erstellen“, wo Sie zunächst „Im Netzwerk“ wählen. Im folgenden Menü geben Sie unter Benutzernamen den Teil Ihrer T-Online-Mailadresse vor dem „@“-Zeichen ein, also im Beispiel „katercarloct@t-online.de“ nur „katercarloct“.

Als Adresse des Kalenders verwenden Sie „https://spica.t-online.de/spica-calendar/caldav/principals/katercarloct/calendars/USER_CALENDAR-MAIN/“, wobei Sie wiederum „katercarloct“ durch Ihren T-Online-Benutzernamen ersetzen. Nach einem Klick auf „Kalender suchen“ folgt die Abfrage Ihres Anmeldepassworts. Dort sollten Sie erlauben, dass Thunderbird das Passwort speichert, weil Sie es sonst sehr häufig eintippen müssen. Schließlich sollte Ihr T-Online-Kalender – meistens unter dem von T-Online vorgegebenen Namen „Mein Kalender“ – in der linken Spalte der Kalenderansicht von Thunderbird erscheinen.

Voreingestellt ist die Synchronisation alle 30 Minuten. Nach einem Doppelklick auf „Mein Kalender“ können Sie diese Zeitspanne und andere Parameter des Kalenders verändern. (ciw@ct.de)

Die jüngste Thunderbird-Version synchronisiert Kalender auch mit einem T-Online-Account.
Die jüngste Thunderbird-Version synchronisiert Kalender auch mit einem T-Online-Account.

Pi-hole warnt wegen vielen Verbindungen

Ich habe Pi-hole so konfiguriert, dass mein Router Pi-hole befragt und ich somit nicht an der Client- oder Router-DHCP-Konfiguration fummeln muss. Nun klemmt allerdings die Namensauflösung sporadisch. In der Weboberfläche taucht die Warnung „Maximum number of concurrent DNS queries reached“ auf. Ist das empfohlene Ausschalten der Limits nicht kritisch?

Das Deaktivieren des Rate-Limiting kann in solchen Szenarien die einzig sinnvolle Einstellung sein. Oft genügt schon ein Gerät, das beim Starten viele DNS-Anfragen auslöst. Da bei der von Ihnen gewählten Konfiguration Pi-hole als DNS-Client nur den Router sieht, passiert das bei mehreren im Netz laufenden Geräten sehr schnell. Setzen Sie kurzerhand beide Werte auf 0, dann drosselt Pi-hole eingehende Namensanfragen nicht mehr. (ps@ct.de)

Unerklärliche Spielabstürze

Das Spiel Shadow of the Tomb Raider stürzt auf meinem Windows-11-System häufig ab und ich lande wieder auf dem Desktop. Einen Hardware-Defekt kann ich nahezu ausschließen, auch Temperaturen und Netzteilleistung sind im grünen Bereich. Was kann die Ursache sein?

Dieses Problem trat auch im c’t-Labor auf. Wir haben uns durch nahezu sämtliche passenden Hardware-Komponenten aus dem Bestand gewühlt und außer dem Prozessor auch Speicher, SSD und Netzteil getauscht sowie mehrfach Windows frisch installiert. Am Ende war ein kleines Audio-Utility von Nahimic für die Abstürze verantwortlich, dessen Treiber im Audio-Treiberpaket des Mainboardherstellers (in unserem Fall Asus) enthalten war: der „Sonic Studio Virtual Mixer“.

Um die Abstürze zu beheben, genügt es, den Treiber via Windows-11-Gerätemanager stillzulegen. Den Gerätemanager erreichen Sie am schnellsten über die Tastenkombination Win+X für das Kontextmenü des Windows-Startknopfes und dann G für Gerätemanager. Dort finden Sie den Sonic Studio Virtual Mixer unter „Audio, Video und Gamecontroller“. Per Rechtsklick auf den Eintrag öffnen Sie dessen Kontexmenü und wählen den Befehl „Gerät deaktivieren“. (csp@ct.de)

Der Sonic Studio Virtual Mixer erwies sich als Störenfried. Im Gerätemanager legt man ihn kurzerhand still, wenn ein Spiel scheinbar grundlos abstürzt.
Der Sonic Studio Virtual Mixer erwies sich als Störenfried. Im Gerätemanager legt man ihn kurzerhand still, wenn ein Spiel scheinbar grundlos abstürzt.