c't 2/2022
S. 180
FAQ
Der optimale PC

FAQ

Der optimale PC 2022

Auf unsere c’t-Bauvorschläge erhalten wir immer viele Rückmeldungen von Lesern. Die wichtigsten Tipps und Tricks, damit der Ryzen-Allrounder und der iDeskMini aus c’t 24/2021 rund laufen, haben wir hier zusammengestellt.

Von Christian Hirsch

Power-LED leuchtet nicht

Ich habe den Ryzen-Allrounder nach c’t-Vorgaben zusammengebaut und die BIOS-Einstellungen so wie empfohlen vorgenommen. Wenn ich den Rechner einschalte, bleiben die LEDs für Power und SSD jedoch dunkel.

Da haben Sie recht, wir haben die Einstellungen auf maximale Energieeinsparung optimiert. Um die Status-LEDs einzuschalten, müssen Sie im BIOS-Setup lediglich per F4 das Aura-Menü öffnen und dort die Einstellung von „Stealth Mode“ auf „Aura Off“ ändern. Speichern und beenden Sie anschließend das BIOS-Setup mit F10.

BIOS-Update schlägt fehl

Mir gelingt es nicht, beim Ryzen-Allrounder das BIOS des Asus-Mainboards per Flashback einzuspielen. Die LED blinkt zwar, danach startet der Rechner aber immer noch nicht.

Das kann mehrere Gründe haben. Zunächst sollten Sie prüfen, ob Sie genau die zum Board passende BIOS-Datei haben. Das von uns auf der Projektseite verlinkte BIOS funktioniert ausschließlich mit dem Asus „TUF Gaming B550-Plus (Wi-Fi)“. Wichtig ist insbesondere, dass die Teilenummer 90MB15D0-M0EAY0 übereinstimmt. Sie finden Sie auf der Board-Packung auf dem weißen Aufkleber mit dem Barcode.

Klappt das Update dennoch nicht, sollten Sie schauen, ob Sie das Mainboard korrekt eingebaut haben. In einigen Fällen haben uns Leser berichtet, dass die ATX-Blende nicht korrekt saß und dadurch der Knopf fürs BIOS-Flashback dauerhaft gedrückt wurde. Das kann auch passieren, wenn man das Board mit den falschen Schrauben befestigt. Richtig sind die Schrauben mit dem groben Gewinde und dem runden Kopf.

Liegt es nicht daran, kann auch ein Problem mit dem USB-Stick vorliegen. Dieser muss FAT32-formatiert sein und die CAP-Datei muss als TGB550PW.CAP benannt sein. In der Zip-Datei von Asus ist das Windows-Tool BIOSRenamer enthalten, das den Namen der CAP-Datei einfach per Mausklick ändert.

Startet der Rechner immer noch nicht, sollten Sie per CMOS-Clear das BIOS zurücksetzen. Dazu müssen Sie den Ryzen-Allrounder ausschalten, den Netzstecker ziehen und das Gehäuse öffnen. Schließen Sie nun mit einem Schraubendreher die beiden Pins des CLRTC-Anschlusses am unteren Rand des Mainboards kurz. Nun sollte der Ryzen-Allrounder mit dem aktuellen BIOS booten.

Quad-Core für den Ryzen-Allrounder

Ich würde gern etwas Geld sparen, da ich eh nur einfache Office-Anwendungen laufen lasse und deshalb einen Vierkernprozessor einbauen möchte. Welchen empfiehlt c’t?

Leider können wir da keinen Tipp geben, weil AMD in diesem Preissegment derzeit keinen Prozessor anbietet. Den Vierkerner Ryzen 3 5300G mit aktueller Zen-3-Architektur bekommen ausschließlich große PC-Hersteller, weshalb er im Einzelhandel nicht erhältlich ist. Gleiches gilt für den Vorgänger Ryzen 3 4300G mit Zen-2-Technik. Von den veralteten Ryzen 3 3200G und Ryzen 5 3400G, die noch einige Händler auf Lager haben, raten wir ab, weil ihre Zen+-Technik nicht effizient arbeitet.

Ohne angeschlossenen ATX12V-Stecker kann der Ryzen-Allrounder nicht booten. Weil er sich an der am schwersten erreichbaren Stelle im ganzen PC befindet, fällt dieser Lapsus nach dem Zusammenbau oft nicht auf.

Stolperfalle ATX12V-Stecker

Der Rechner steht jetzt fertig zusammengebaut vor mir. Nach dem Einschalten drehen sich zwar die Lüfter, aber es kommt kein Bild.

Vermutlich haben Sie vergessen, den achtpoligen ATX12V-Stecker vom Netzteil mit dem zugehörigen Anschluss auf dem Mainboard zu verbinden. Dieser befindet sich leider an der am schlechtesten erreichbaren Stelle des PCs in der oberen linken Ecke des Boards, wo er weitgehend vom CPU-Kühler verdeckt wird. Falls Sie Schwierigkeiten haben diesen zu erreichen, müssen Sie fürs Anschließen des ATX12V-Kabels das Board vorübergehend vom Gehäuse wieder lösen.

Bessere 3D-Performance mit integrierter Grafik

Mit der integrierten GPU des Ryzen-Allrounders bietet mir das Rollenspiel Divinity 2 nur die niedrigste Grafikqualität zur Auswahl an. Gibt es dafür eine Lösung?

Einige 3D-Spiele kommen nicht mit der dynamischen Speicheraufteilung von integrierten Grafikeinheiten zurecht. Standardmäßig belegt die Radeon-GPU des Ryzen 5 5600G lediglich 512 MByte RAM. Benötigt ein 3D-Spiel mehr Grafikspeicher, knappst sie sich normalerweise automatisch mehr Hauptspeicher ab. Klappt dies nicht, können Sie im BIOS-Setup unter Advanced/NB Configuration/UMA Frame Buffer Size die exklusiv für die GPU reservierte RAM-Menge selbst festlegen.

Man muss ausprobieren, welcher Wert ausreicht, damit das 3D-Spiel höhere Qualitätsstufen zulässt. Den Wert einfach aufs Maximum von 8 GByte zu stellen, hat einen gewichtigen Nachteil. Denn dann ist dieser Speicher dauerhaft für das Betriebssystem und Anwendungen gesperrt, sodass von den 16 GByte unseres Bauvorschlags nur noch die Hälfte als Hauptspeicher nutzbar ist. Wir empfehlen deshalb, mit 1 oder 2 GByte zu starten.

Zudem kann es bei einigen Titeln Vorteile bringen, wenn man den Smart Access Memory aktiviert. Diese Technik verbessert den Speicherzugriff der GPU. Um sie einzuschalten, müssen Sie im BIOS-Setup unter Advanced/PCI Subsystem Setting die Option „Above 4G Decoding“ aktivieren. Dann erscheint als neue Auswahlmöglichkeit „Resize BAR Support“, den Sie auf „Auto“ stellen.

Den Schalter für UEFI Secure Boot findet sich bei Asus im BIOS-Setup etwas verklausuliert hinter der Auswahl des Betriebssystems. Soll es aktiv sein, müssen Sie „Windows UEFI mode“ wählen, selbst wenn Sie eine Linux-Distribution installieren.

BIOS-Einstellungen für Windows 11

Wie stelle ich das BIOS-Setup der Bauvorschläge so ein, dass die Rechner Windows-11-tauglich sind?

Wir empfehlen, sowohl beim Ryzen-Allrounder als auch beim iDeskMini das aktuelle BIOS-Update einzuspielen. Dort haben die Board-Hersteller Asus beziehungsweise Asrock schon die korrekten Voreinstellungen getroffen.

​Falls Sie diese nachprüfen wollen: Beim AM4-Mainboard des Ryzen-Allrounders Asus TUF Gaming B550 Plus WiFi muss unter Advanced/AMD fTPM configuration/TPM Device Selection „Enable Firmware TPM“ des Ryzen-Prozessors ausgewählt sein. Beim Asrock DeskMini H470 lautet die Option Advanced/Trusted Computing/Security Device Support, die auf „Enable“ stehen muss.

​Weiterhin gilt als Vorgabe von Windows 11, dass das System im UEFI-Modus bootet. Gehen Sie beim Asus-Board im BIOS-Setup in den Menüpunkt Boot/CSM (Compatiblity Support Module) und prüfen Sie dort, dass Launch CSM auf „Disabled“ steht. Bei Asrock finden Sie die Option unter dem fast gleichen Pfad Boot/CSM (Compatibity Support Module)/CSM, welche ebenfalls den Status „Disabled“ haben sollte.

​UEFI Secure Boot ist keine Voraussetzung für Windows 11; lediglich die Option dafür muss vorhanden sein. Wenn Sie es einschalten wollen, dann müssen Sie beim Ryzen-Allrounder unter Boot/Secure Boot den OS Type von „Other OS“ auf „Windows UEFI Mode“ ändern. Asrock aktiviert Secure Boot standardmäßg beim iDeskMini. Prüfen kann man das unter Security/Secure Boot/Secure Boot „Enabled“.

Schlechte Hardwareverfügbarkeit

Ausverkaufte Komponenten nach der Vorstellung unserer Bauvorschläge gibt es jedes Jahr, denn in der Vorweihnachtszeit ist die Nachfrage nach Hardware immer besonders hoch. 2021 war die Liefersituation durch den schon seit Jahren anhaltenden Chipmangel und die durch die Pandemie gestörten Logistikketten nochmals angespannter.

Davon betroffen sind vor allem das Mainboard Asus TUF Gaming B550-Plus (WiFi) des Ryzen-Allrounders und der PC-Barebone ASRock DeskMini H470 des Kompakt-PCs iDeskMini. Wir können Sie lediglich um Geduld bitten. Neue Lieferungen haben die Hersteller uns gegenüber versprochen, allerdings schippert Containerfracht nicht mal eben schnell aus Asien nach Europa, sondern benötigt vier bis acht Wochen. Deshalb werden die Boards wohl erst Anfang 2022 wieder besser erhältlich sein. (chh@ct.de)

Der Asrock DeskMini H470 war bereits wenige Tage nach Erscheinen unserer Bauvorschläge ausverkauft.

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