c't 2/2022
S. 104
Test & Beratung
Supermarkt-Apps
Bild: Thomas Kuhlenbeck

Rabatte gegen Daten

Vier Supermarkt-Apps mit Bezahlfunktion im Vergleich

Supermärkte locken Kunden mit Preisnachlässen in ihre Apps – mit denen man auch gleich zahlen kann. Wer Einblicke in sein Konsumverhalten gewährt, kann auf individuelle Angebote hoffen. Geld spart das kaum, wie unser Test zeigt – stattdessen gibt man schnell mehr aus und dazu noch persönliche Vorlieben preis.

Von Markus Montz

Kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen und dabei direkt Rabatte und Bonuspunkte im Supermarkt mitnehmen – das versprechen die vier getesteten Apps von Edeka, Lidl, Netto sowie von Payback, womit man bei diversen Händlern Punkte sammeln kann. Doch für den Lebensmitteleinzelhandel gibt es angesichts des intensiven Wettbewerbs nichts zu verschenken. Unser Test erklärt, warum sich das für die Konzerne lohnt und welche Daten Kunden im Gegenzug für Vergünstigungen preisgeben müssen. Zudem haben wir geprüft, wie sicher die integrierten Bezahlfunktionen an der Kasse sind und ob sie sich gut handhaben lassen.

Ohne Nutzerkonto keine Kekse

Wer mit der App Rabatte und andere Einkaufsvorteile ergattern will, muss sich beim Anbieter registrieren. Andernfalls funktioniert Payback überhaupt nicht, während sich die übrigen Supermarkt-Apps auf die Anzeige von Wochenprospekten und die Marktsuche beschränken, was auch jede Navi-App kann. Edeka und Netto geben sich genügsam und fragen nach dem Namen, der Mailadresse (die per Klick in einer Bestätigungsmail verifiziert werden muss) und einem Passwort. Lidl verlangt statt der Mailadresse eine Handynummer, nutzt diese aber nur nach Freigabe zur steinzeitlichen SMS-Kontaktaufnahme. Ansonsten dient sie der Absicherung: Hat man sich einmal ausgeloggt oder will sich erneut oder auf einem anderen Gerät einloggen, geht das nur über einen Code, der per SMS oder auf Wunsch per Mail kommt. Payback fragte bereits die Anschrift ab.

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