c't 2/2022
S. 72
Test & Beratung
In Ears

Schaumpropfen

Das kabellose In-Ear-Headset Aonic Free von Shure wirbt mit einer hohen Außengeräuschisolation. Unser Test offenbart jedoch klangliche Defizite.

Mit einer aktiven Geräuschunterdrückung kann das kabellose In-Ear-Headset von Shure nicht aufwarten. Hinter dem hochtrabenden Marketing-Begriff „Sound Isolation Technology“ verbergen sich lediglich Ohrmanschetten aus Memory-Foam in drei verschiedenen Größen. Diese können den Gehörgang besser abdichten als herkömmliche Silikonmanschetten, die dem Aonic-Headset leider nicht beiliegen. Die Memory-Foam-Stöpsel verursachen allerdings auch ein ausgeprägtes Propfengefühl, indem sie eigene Körpergeräusche dumpf verstärken. Zudem wirken sie wie ein Magnet auf Ohrenschmalz und lassen sich schwer reinigen.

Die In-Ear-Gehäuse sind so groß wie Maikäfer und bieten genügend Platz für kräftige Akkus. Im Test hielten sie rund 9,5 Stunden durch und ließen sich im Akku-Case zweimal komplett wieder aufladen. Durch eine kleine Drehbewegung sitzen die In-Ears recht sicher und bequem im Ohr und rutschen selbst bei leichten sportlichen Aktivitäten nicht heraus. Die beiden Bedienknöpfe rechts und links lassen sich dank des haptischen Feedbacks besser bedienen als Touch-Oberflächen anderer In-Ears.

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