c't 18/2022
S. 116
Test & Beratung
Server-CPUs und Boards

Volle Kan(o)ne

Test: 2 × AMD Epyc 7773X auf dem Gigabyte-Serverboard MZ72-HB2 rev3.0

AMDs Epyc 7773X sind der Stand der Technik bei x86-Server-CPUs: 64 schnelle Kerne, 128 PCIe-4.0-Lanes, Arbeitsspeicher bis zu zwei Terabyte und ein riesiger Level-3-Cache mit 768 MByte stehen bereit. Das Gigabyte MZ72-HB2 ist in Revision 3.0 eines der ersten Zwei-Sockel-Mainboards für Towergehäuse, welches zwei der Rechenmonster aufnimmt und damit ungemein leistungsfähige Systeme ermöglicht.

Von Carsten Spille

Moderne Hardwarekomponenten gelten als heiliger Gral in Sachen Performance: Immerhin bestehen auch die schnellsten Supercomputer der Welt wieder aus Bauteilen von der Stange. Während viele Firmen-Admins Rechenleistung bei Bedarf bequem aus der Cloud hinzubuchen, sind manche aus unterschiedlichsten Gründen auf der Suche nach den schnellsten Komponenten für die Verwendung in den eigenen Räumlichkeiten oder gar daheim. Wie schnell diese aktuell flottesten Server-Prozessoren, AMDs Epyc 7773X, tatsächlich sind, wer blind zugreifen kann und ob man sich seinen Server „nur mal eben schnell“ auch selbst zusammenschrauben kann (und sollte), haben wir uns für diesen Test genauer angesehen.

Riesencache

AMD hat seine Serverprozessoren der Epyc-Baureihe mit den Milan-X-Varianten zuletzt im März noch einmal modernisiert. Sie werden wie ihre Vorgänger größtenteils in 7-Nanometer-Technik gefertigt und nutzen Chiplet-Technik: Je acht Rechenkerne samt 32 MByte normalem Level-3-Zwischenspeicher sind auf den sogenannten Compute-Cache-Dies (CCDs) untergebracht [1]. Dazu kommt ein per 3D-Stacking aufgesetzter Chip mit 64 MByte Extra-Cache, der mittels vertikalen Direktverbindungen durch das Silizium (Through-Silicon-Vias) an die Kontrolllogik im CCD angebunden ist. AMD nennt das 3D V-Cache. Da die Kontrolllogik im Cache-Chip entfällt, belegen seine 64 MByte die gleiche Fläche wie die 32 MByte des CCDs.

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