c't 18/2022
S. 110
Test & Beratung
Mobilfunktarife

Kurz angebunden

Mobilfunkverträge für den großen Bedarf im Vergleich

Wenn Sie mindestens 20 GByte Datenvolumen im Monat brauchen, sind Laufzeitverträge die günstigste Alternative. Mit kurzer Vertragsbindung bleiben Sie flexibel und können zu einem günstigeren Anbieter wechseln, wenn die Preise weiter fallen.

Von Urs Mansmann

Die Bundesnetzagentur verbot im April 2022 die Zero-Rating-Optionen von Telekom und Vodafone, die den Nutzern beispielsweise das Streaming von Musik oder Videos ohne Anrechnung auf das Transfervolumen erlaubte. Die Anbieter mussten daraufhin ihre Mobilfunktarife überarbeiten. Zum Ausgleich für den Wegfall der Zero-Rating-Dienste erhöhten sie noch einmal das Freivolumen.

Während früher Laufzeitverträge durchweg nur mit zwei Jahren Mindestvertragsdauer erhältlich waren, bieten viele Provider inzwischen zumindest optional Verträge mit kurzer Bindung an, allerdings muss man hier und da genauer hinschauen, um die Alternative zu entdecken. Oft bekommt man zunächst nur die 24-Monats-Variante angeboten, kann aber auf der Webseite einen Schalter oder ein Pull-down-Menü betätigen, um eine kürzere Vertragslaufzeit auszuwählen.

Bei einigen Anbietern muss man eine kleine Einrichtungsgebühr bezahlen, die bei 24-Monats-Verträgen wegfällt. Sparfüchse greifen trotzdem lieber zur Variante ohne Mindestlaufzeit, denn trotz galoppierender Inflation tendieren die Preise für Mobilfunkverträge weiterhin nach unten. Mit schöner Regelmäßigkeit packen die Anbieter bei gleichbleibenden Preisen eine Schippe Volumen drauf. Wer in der Mindestvertragslaufzeit steckt, kann diesen Vorteil dann nicht einstreichen, sondern muss warten.

Maximal 24 Monate kann die Vertragslaufzeit für Privatkunden betragen. Die früher übliche automatische Verlängerung um ein weiteres Jahr ist inzwischen nicht mehr zulässig. Hat man die Mindestlaufzeit abgedient, kann man den Vertrag jederzeit mit längstens einem Monat Frist kündigen.

Man kann einen Laufzeitvertrag zwar immer noch mit dem Kauf eines Smartphones oder anderer Hardware kombinieren, bekommt anders als früher die Geräte dabei aber nicht mehr quasi als Dreingabe. Stattdessen muss man einen kräftigen Aufschlag auf die Monatsgrundgebühr zahlen. Da solche Verträge nur mit 24 Monaten Laufzeit geschlossen werden, ist es in den meisten Fällen günstiger, das gewünschte Gerät im Handel zu kaufen und einen Mobilfunkvertrag mit kurzer Laufzeit abzuschließen.

Die Kunden werden online mit Rabatten und Zusatzleistungen geködert. Wichtig ist, stets das Kleingedruckte zu studieren.
Die Kunden werden online mit Rabatten und Zusatzleistungen geködert. Wichtig ist, stets das Kleingedruckte zu studieren.

Junge Erwachsene bis 28 Jahre können üblicherweise einen Zusatzrabatt bekommen, der aber mit Erreichen der Altersschwelle automatisch wieder wegfällt. Diese Ermäßigung gibt es nicht automatisch, vielmehr muss man dafür den richtigen Tarif wählen, der als „Young“, „für junge Leute“ oder ähnlich bezeichnet wird. Bei O2 gibt es auch einen Rabatt für Senioren ab 60 Jahre.

Genau hinschauen sollten Sie bei Aktionstarifen, die ein höheres Datenvolumen oder niedrigere Monatspreise versprechen: Die Vergünstigungen gelten oft nur für wenige Monate oder nur für die Mindestvertragslaufzeit. Kontrollieren Sie, ob die Rabatte beispielsweise mit „dauerhaft“ gekennzeichnet sind und studieren Sie den Sternchentext, um keine böse Überraschung zu erleben.

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