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Energie- und Internet-Insel

Eine in der Nordsee westlich von Dänemark entstehende Plattform soll zum Knotenpunkt für Strom und Daten werden.

Eine künstliche Insel soll Energie von Windparks sammeln und verteilen. Zusammen mit den Stromleitungen wollen die beteiligten Unternehmen auch Glasfasern legen.

Bild: North Sea Energy Island

Ein Konsortium um die dänischen Unternehmen Ørsted und ATP will ab 2025 rund 100 Kilometer westlich von Jütland eine Trägerplattform im Meer errichten. Die „Energie-Insel“ (ct.de/yz17) soll den Strom von bis zu zehn benachbarten Offshore-Windparks sammeln und über neue Leitungen an bis zu sechs Nordsee-Anrainer von Norwegen bis Belgien liefern. Im ersten Ausbauschritt bis 2033 sind 3 Gigawatt Produktionskapazität angepeilt, Fernziel für 2040 sind 10 Gigawatt. Letzteres entspricht dem durchschnittlichen Bedarf von 10 Millionen Haushalten. Im Juni hat das Konsortium mit dem Hamburger Datennetzbetreiber GlobalConnect einen Vertrag geschlossen. Als Synergieeffekt – gleichzeitig Strom- und Datenleitungen legen – soll auf der Plattform ein Netzwerkknoten entstehen, der parallel zum Energieverteiler in Betrieb geht, voraussichtlich ab 2030.

Die neuen Leitungen sollen GlobalConnects Transportkapazität erheblich steigern. Das verspricht beispielsweise auch schnelleren Zugriff aus Zentraleuropa auf die wegen preiswerter Energie und günstigerer Kühlmöglichkeiten gern in den nordischen Ländern errichteten Cloud-Datencenter. Perspektivisch hält das Inselkonsortium auch Rechenzentren direkt auf der Plattform für möglich. (ea@ct.de)