c't 15/2022
S. 158
Praxis
Chrome OS Flex
Bild: Albert Hulm

Flexibles Chrom

Praxis: Alte PCs mit Chrome OS Flex weiterbenutzen

Wer einen alten Rechner mit Chrome OS weiterverwenden will, musste früher zu einem Nachbau wie CloudReady greifen. Seit einiger Zeit bietet Google aber auch ganz offiziell eine Chrome-OS-Variation zum Selbstinstallieren auf beliebigen PCs an.

Von Jan Schüßler

Zu alt für Windows 11, aber zu schade zum Wegwerfen: In vielen Haushalten liegen Laptops in der Schublade, die zwar nicht mehr die allerschnellsten sind, aber ansonsten in einem einwandfreien Zustand. Solch ein Gerät fit zu machen, um es an Freunde oder Familie zu verschenken, ist naheliegend. Oft gilt dabei die Maxime „so einfach wie möglich“, weswegen subjektiv weder Windows noch Linux infrage kommen. Hat man schon ein Android-Handy und nutzt Google-Dienste, wäre ein Chromebook passabel. Fotos, Dokumente, Mails & Co. liegen in der Cloud und sind auch auf Chrome OS direkt verfügbar. Es bedient sich außerdem flüssig und intuitiv – dass Microsoft einige Designmerkmale von Windows 11 an Chrome OS angelehnt hat, kann man durchaus als Kompliment an Google verstehen.

Allerdings: Chrome OS war bis vor einiger Zeit nur vorinstalliert auf Chromebooks und -boxen zu haben. Mit Chrome OS Flex bietet Google seit Februar eine Variante des cloudverzahnten Betriebssystems zum Selbstinstallieren auf nahezu beliebigen Rechnern an. Die Mindestvoraussetzungen sind nicht sonderlich hoch: Mindestens 4 GByte RAM und 16 GByte Laufwerksspeicher, dazu ein 64-Bit-Prozessor und eine Grafikeinheit, die beide tunlichst nicht von vor 2010 sein sollten – sonst dürfte laut Google die Performance mies werden. Bis auf wenige Netbooks sollten die allermeisten Notebooks und Desktop-PCs, die nicht älter als zehn bis zwölf Jahre sind, diese Anforderungen erfüllen.

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