c't 15/2022
S. 142
Test & Beratung
Starlink
Bild: Rudolf A. Blaha

Sterntaler

Langzeittest mit Musks Satelliten-Internet Starlink

Es gibt Orte, da sagen sich Hase und Igel gute Nacht. Es gibt Menschen in Deutschland, für die ist digitale Enthaltsamkeit seit Jahren unfreiwillig gelebte Praxis. Es gibt einen garstigen Milliardär, der das gerade ändert. Unser Test zeigt, wie zuverlässig Starlink auf dem Land funktioniert.

Von Sven Hansen

Vom jahrelangen Gewese um den angeblich kurz bevorstehenden High-Speed-Ausbau der Republik bin ich absolut endzeitgenervt. Ob verschiedene DSL-Generationen, Kabel-TV, Glasfaser oder die diversen Iterationen des Mobilfunks bis hin zu 5G – nichts konnte die Bandbreite vor Ort auf einen auch nur vor 10 Jahren akzeptablen, geschweige denn auf einen aktuellen Stand bringen. Vor Ort bedeutet in meinem Fall ein abgelegenes Örtchen im ländlichen Umfeld. Eben einer von diesen Bereichen, wie er stellvertretend für gefühlt 70 Prozent der bundesdeutschen Gesamtfläche steht.

Nur durch das Engagement des regional agierenden Mini-Providers FNOH, den ich liebevoll als meine „DSL-Selbsthilfegruppe“ tituliere, kann ich die in den 80ern verbuddelte Infrastruktur aus verdrilltem Zwillingskabel von Anno Knips bis zum absoluten Anschlag von 16 Mbit/s down und 1 Mbit/s up nutzen. Gegründet hat sich dieser lokale Mini-Provider aus der Not. Ein paar Unternehmer wollten sich mit der schlechten Internetversorgung nicht zufriedengeben und machen seither mit Richtfunkverbindungen, handverlegtem Kupfer oder per Pflug eingezogener Glasfaser am Feldrand möglich, was eben technisch möglich ist. Mein ewiger Dank ist ihnen gewiss.

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