c't 14/2022
S. 94
Test & Beratung
Prozessoren

Viel Cache gegen viele Watt

AMD Ryzen 7 5800X3D contra Intel Core i9-12900KS

Während man in Rechenzentren einfach immer mehr Kerne auf Probleme wirft, ist für viele PC-Anwendungen die CPU-Leistung auf wenigen Kernen oder gar nur einem entscheidend. AMD und Intel empfehlen ihre teuren Topmodelle Ryzen 5800X3D und Core i9-12900KS daher vor allem für Spiele – wir jagten sie dennoch durch einen umfassenderen Testparcours.

Von Carsten Spille

AMD und Intel versuchen in schöner Regelmäßigkeit, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Dabei finden sie mehr oder weniger kreative Möglichkeiten, noch etwas mehr Leistung aus ihren Prozessoren herauszukitzeln. Beim Ryzen 7 5800X3D geht AMD mit zusätzlichen 64 MByte 3D-Cache-Speicher den aufwendigeren Weg, während Intel die Watt-Brechstange auspackt und auf Kosten der Leistungsaufnahme die maximale Taktrate auf 5,5 GHz hochprügelt. Welches der Konzepte praktischer und vielseitiger ist, fanden wir im Test mit anspruchsvollen Anwendungen und Spielen heraus.

Der will doch nur spielen

AMDs Ryzen 7 5800X3D kostet im Handel zurzeit rund 530 Euro, AMD selbst bietet ihn im hauseigenen Onlineshop für 500 Euro an. Auch wenn Intel da locker drüber liegt, ist das im AM4-Preisgefüge schon ziemlich happig, denn wie sein nur 300 Euro teurer Namensvetter 5800X hat der X3D nur acht Kerne mit Simultaneous Multithreading. Der zusätzliche Cache kostet also satte zwei Drittel Exklusivitätsaufpreis. Doch damit nicht genug: Wer nicht nur besonders hohe Bildraten in Spielen erreichen will, findet bei AMD auch den Zwölfkerner Ryzen 9 5900X für 400 Euro und den Ryzen 9 5950X mit 16 Kernen für 520 Euro – in Multithreading-Anwendungen wie 3D-Rendering und Videobearbeitung sind diese immer noch die bessere Wahl. Dazu später mehr.

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