c't 14/2022
S. 62
Vorsicht, Kunde
Softwarelizenz
Vorsicht Kunde

Weggeorgelt

Wie Native Instruments die Software seiner Kunden abschaltet

Hersteller von Autos oder Computern haben es leicht: Ihre Produkte unterliegen einem natürlichen Verschleiß und alle paar Jahre müssen sich die Kunden was Neues kaufen. Aber was machen Softwarehersteller, deren Produkte endlos zu funktionieren scheinen? Bei Native Instruments hat man eigene Ansichten, wie man dieses Problem zulasten der Kunden lösen kann.

Von Tim Gerber

Gunter D. macht in seiner Freizeit Musik. Der Sound der berühmten Hammond ist für ihn unverzichtbar. Nur ist das Original groß, schwer und dazu auch ungemein teuer. Wie die meisten Musiker setzt Gunter D. deshalb auf eine Simulation, die den Sound des elektromechanischen Vorbilds möglichst getreu digital nachbildet. Man kann dafür spezielle Hardware nutzen, wie zum Beispiel den HX 3 Midi-Expander (siehe ct.de/yhtu). Der Sound lässt sich aber auch per Software am PC erzeugen, an den ein MIDI-Keyboard per USB angeschlossen wird, sodass der PC die Daten über das Keyboardspiel erhält und in den typischen Hammond-Sound verwandeln kann.

Letzteres ist eine recht günstige Variante, die zudem den Charme hat, dass solche Software meist nicht nur selbstständig (stand-alone) funktioniert, sondern auch als virtuelles Instrument in eine Studioumgebung (DAW) am PC eingebunden werden kann. Für Musikproduktionen wird dann nicht der eigentliche Sound aufgezeichnet, sondern die Midi-Daten, die der Keyboarder eingespielt hat.

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