Aktuell | Internet | c't | heise magazine

BGH: Inbox-Werbung ist einwilligungspflichtig

Und wieder einige Banner mehr: Nutzer von webbasierten E-Mail-Diensten müssen künftig der Anzeige von Werbung, die die Dienste direkt in der Inbox platzieren, explizit zustimmen.

GMX-Nutzer müssen nun explizit Inbox-Werbung akzeptieren oder Overlay-Bannern zustimmen.

E-Mail-Dienste wie T-Online und GMX dürfen Nutzern kostenloser Basisvarianten nicht einfach Werbenachrichten direkt in der Web-Inbox anzeigen. Diese umstrittene Praxis erfordert eine explizite, informierte Einwilligung im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in einem nun veröffentlichten Urteil bereits Mitte Januar entschieden (Az. I ZR 25/19).

Im konkreten Fall hatten sich zwei Stromlieferanten wegen Werbeschaltungen auseinandergesetzt: Ein Unternehmen hatte sich an Werbeanzeigen eines Konkurrenten gestört, die der Webmailservice von T-Online direkt in der Inbox anzeigte. Dies sei ein Wettbewerbsverstoß. Die Anzeigen seien „elektronischer Post“ ähnlich und deshalb einwilligungsbedürftig. Allerdings waren sie bei T-Online optisch hervorgehoben, außerdem wurde das Datum durch das Wort „Anzeige“ ersetzt.