c't 14/2022
S. 162
Praxis
Steam Deck

Nicht nur zum Spielen

Gaming-Handheld & mehr: Valves Steam Deck als Linux-PC

Maus, Tastatur, Monitor: Mehr braucht man nicht, um Valves Gaming-Handheld in einen vollwertigen Linux-PC zu verwandeln. Welche Handgriffe beim Betriebssystem nötig sind, um einen produktiven Linux-Desktop hervorzuzaubern, lesen Sie hier.

Von Liane M. Dubowy

Wirklich klein ist er nicht, der Gaming-Handheld von Valve: Das Steam Deck hat Unterarmlänge und wiegt ein gutes Pfund. Für eine mobile Spielkonsole mag das viel sein, für einen portablen Linux-Rechner nicht. Sein volles Können entfaltet das Gerät, wenn ein USB-Dock mit Tastatur, Maus und Monitor dran steckt. Das und ein Wechsel zum Linux-Desktop verwandeln das Spielzeug in einen vielseitigen Alltags-PC. Wie sich das Steam Deck beim Spielen schlägt, haben wir uns in [1] bereits genauer angesehen.

Für alle, die eins der schwer zu ergatternden Geräte in Händen halten, geben wir hier ein paar Tipps zur Konfiguration und Software-Empfehlungen für die Praxis. Allen anderen kann der Artikel vielleicht bei der Entscheidung helfen, ob der Kauf eines Steam Decks als mobiler PC lohnt. Wer erst jetzt ordert, dürfte aber bis mindestens Oktober 2022 warten müssen.

Valves SteamOS ist ein aktuelles Linux-Betriebssystem auf der Basis von Arch Linux. Bei Redaktionsschluss war Version 3.2 aktuell. Falls Sie überlegen, es auf ein anderes kleines Rechnerchen aufzuspielen: Noch hat Valve keine offiziellen ISO-Images zur Installation veröffentlicht, lediglich solche zur Wiederherstellung finden sich auf den Seiten des Herstellers. Findige Linuxer haben inoffizielle ISO-Images gebaut und auf GitHub veröffentlicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet besser, bis Valve selbst Images mit SteamOS veröffentlicht.

Vom Handheld zum PC

Mit einem externen Monitor sowie einer Maus und einer Tastatur können Sie das Steam Deck als Desktop-PC nutzen. Das kleine 7-Zoll-Display allein eignet sich für kaum mehr als ein bisschen surfen, und der Desktop von SteamOS ist nicht dafür gemacht, mit den Fingern darauf herumzudrücken. Zu klein sind die meisten Elemente der Oberfläche. Als Notnagel können die beiden Trackpads und die Bildschirmtastatur (Steam+X) herhalten – viel zu fummelig für den Alltagsbetrieb.

Das Steam Deck hat zwar nur eine einzige USB-C-Buchse, aber schließt man dort ein USB-Dock an, finden auch Tastatur und Maus, LAN-Kabel und Stromversorgung Anschluss. Alternativ binden Sie Maus und Tastatur via Bluetooth an. Im Test klappte das mit unterschiedlichen Modellen einwandfrei. Damit dem Steam Deck nicht zu schnell der Strom ausgeht, sollte das Dock Power Delivery (PD) beherrschen und den Strom des Netzteils durchleiten.

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