c't 14/2022
S. 148
Wissen
Colab-Formulare
Bild: Albert Hulm

Schieberegler für Python

Google Colab: Python-Skripte mit Eingabefeldern anpassen

Google Colab startet Python-Skripte im Webbrowser. Der Clou: Ein paar Kommentare im Skript erweitern es um ein Webformular, über das auch Nicht-Programmierer Parameter anpassen können. Wie praktisch das ist, zeigen wir am Beispiel unseres 3D-Druck-Tools.

Von Pina Merkert

Colab (kurz für Colaboratory) stellt in der Google-Cloud einen Python-Editor bereit, dessen Oberfläche ähnlich einem Jupyter Notebook [1] ein Browser anzeigt. Der Python-Interpreter läuft dabei auf einem leistungsfähigen Rechner mit GPU in der Google-Cloud. Ein Colab-Notebook ist in „Zellen“ unterteilt, in die man wahlweise Text oder Python-Code eintippt. In Python-Zellen führt ein Klick auf das Play-Symbol in der linken oberen Ecke den Code aus und zeigt das Ergebnis im Browser an. Colab erfordert ein Google-Konto und ist kostenlos, sofern man für seine Skripte nicht viel Rechenleistung benötigt. Daher ist das Online-Werkzeug toll für kleine Skripte, die man mit anderen teilen oder gemeinsam bearbeiten möchte.

Colab eignet sich außerdem prima dazu, praktische Helferlein-Programme an andere weiterzugeben, die sich nicht so gut mit Python auskennen. Dazu bietet Colab ein Feature, das es in Jupyter nicht gibt: Mit einem besonders formatierten Kommentar können Entwickler neben der Zelle ein Eingabefeld zur erleichterten Bedienung des Skripts erschaffen. Änderungen im Eingabefeld übernimmt Colab simultan in den Code. Damit ist das Ändern von Parametern genauso einfach, wie ein Webformular auszufüllen. Entwickler geben für die Felder den Typ der Daten an und erzeugen so ratzfatz Nummernfelder, Combo-Boxen und Slider.

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