c't 13/2022
S. 96
Test & Beratung
Kompakte Wasserkühler

Liquiditäts-Check

Vier geschlossene Wasserkühler mit 120-Millimeter-Radiator für Intel- und AMD-CPUs im Vergleich

Wasser kühlt besser, so die landläufige Meinung. Was dran ist, prüften wir mit vier Wasserkühlern namhafter Hersteller ab 65 Euro auf einem hitzköpfigen Prozessor.

Von Benjamin Kraft

Wasserkühler strahlen einen gewissen Geek-Chic aus: Sie machen im PC-Gehäuse schon ohne Beleuchtung viel her, und auch das gelegentliche Gluckern und der (meist zurückhaltende) Sound der Pumpe verleihen ihnen Charme. Außerdem spricht man ihnen besonders gute Kühlfähigkeiten zu – da, wo Luftkühler versagen, soll es ein Flüssigkeitskühler richten. Praktisch sind Wasserkühler (WaKü) auch in schmalen Gehäusen, die zu eng sind für große Tower-Kühler, denn die Wasserblöcke sind deutlich flacher; nur der Radiator muss noch Platz finden. Das ist bei der Einstiegsklasse mit 120-Millimeter-Radiator meist kein Problem, wenn ohnehin ein Hecklüfter vorgesehen ist.

Wir suchten uns vier fertig konfektionierte, wartungsfreie Wasserkühler namhafter Hersteller aus, die auf aktuelle AMD- und Intel-CPU-Fassungen passen. Von Asus stammt der ASUS TUF Gaming LC 120 ARGB für etwa 90 Euro, von dem es auch eine billigere RGB-Variante gibt; letzterer liegt aber kein LGA1700-Adapter bei, den man für Intels aktuelle 12. Core i-Generation (alias Alder Lake) benötigt. Den Cooler Master MasterLiquid ML120L V2 bieten manche Händler bereits ab 65 Euro an. Neueren Exemplaren liegt der LGA1700-Adapter bei. Wer ein älteres erwischt, bekommt gegen Vorlage einer Rechnung per E-Mail beim Kundenservice einen nachgeliefert. NZXT ist mit dem Kraken 120 vertreten, der derzeit ab etwa 80 Euro über die Ladentheke geht. Silverstone schickte uns den Permafrost PF120-ARGB V2, der im Preisvergleich für rund 70 Euro steht.

Zum Vergleich traten zwei Luftkühler an: Das Budget-Segment vertritt der Arctic Freezer i35 CO für rund 30 Euro: ein klassischer Tower-Kühler mit 120-Millimeter-Lüfter und vier kupfernen Heatpipes, die im Kühlerfuß eine direkte Kontaktfläche zum Prozessordeckel bilden. Für die gehobene Luftkühlerriege steigt der Scythe Mugen 5 in der B-Revision in den Ring, ein Veteran diverser c’t-PC-Bauvorschläge. Bei ihm führen sechs vernickelte Kupferheatpipes die Wärme vom Prozessor in die Kühlfinnen ab, befächelt von einem 120-Millimeter-Lüfter. Mit 890 Gramm bringt er über 250 Gramm mehr auf die Waage als der Arctic Freezer i35 CO, kostet allerdings auch knapp 50 Euro. Mit einer Bauhöhe von mindestens 15,5 Zentimetern disqualifizieren sich beide für den Einsatz in engen Mini-ITX-Gehäusen.

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