c't 13/2022
S. 140
Wissen
Meinungsfreiheit: Truth Social & Co.
Bild: Rudolf A. Blaha

Was geht?

US-amerikanische Free-Speech-Plattformen buhlen um den rechten Rand – auch in Deutschland

Donald Trump hat sich mit seinem Twitter-Klon Truth Social bislang kräftig verrannt. Derweil buhlen mehrere andere vermeintliche Free-Speech-Dienste um seine Followerschaft. Wir haben genauer hingesehen.

Von Holger Bleich

Ob er Twitter nun übernimmt oder nicht, für eines hat Multimilliardär Elon Musk auf jeden Fall gesorgt: Nicht nur in den USA hat er die Debatte über Grenzen der Meinungsfreiheit auf Social-Media-Plattformen neu entfacht. Musk zufolge ist gerade Twitter derzeit ein Zentrum der sogenannten „Cancel Culture“. Verkürzt gesagt: Menschen, deren Meinung der Plattform nicht passe, würden zensiert oder gleich rausgeschmissen.

Insbesondere streng Konservative und Rechte machen dies vor allem an der umstrittenen Verbannung von Ex-US-Präsident Donald Trump von Twitter im Januar 2021 fest. Dieser hatte zuvor immer wieder – gerichtlich festgestellt – grundlos behauptet, ihm sei der Wahlsieg durch Betrug gestohlen worden und damit Argumente zum Sturm aufs Kapitol geliefert. Ein solcher Rausschmiss werde nicht mehr passieren, falls er Twitter übernehme, betonte Musk. Die Entscheidung, Trump zu verbannen, sei „moralisch falsch und einfach nur dumm“ gewesen.

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