c't 13/2022
S. 102
Test & Beratung
Beschriftungsgeräte

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Flexible Beschriftungsgeräte für den Heim- und Profieinsatz

Enthält diese Dose Holzschrauben? Welches Ethernetkabel gehört an Port 7? Etikettendrucker erzeugen mit dem Thermotransferverfahren haltbare Beschriftungen. Wir haben Profigeräte mit Netzwerkfunktionen getestet, aber auch per PC oder Smartphone gesteuerte Heimgeräte unter 100 Euro.

Von Rudolf Opitz

Klack, klack, klack – das klassische Prägeband und den mechanischen Beschrifter, bei dem man jeden einzelnen Buchstaben über Stellrad einstellen musste, verkauft der US-Hersteller Dymo seit Ende der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bis heute. Die geprägten Etiketten kleben gut und halten lange. Die Prägebeschrifter sind jedoch unflexibel, schon was den begrenzten Zeichenvorrat und die Etikettenbreite angeht. Wer heute viele verschiedene Etiketten braucht, greift zu einem modernen Beschrifter mit Thermotransferdruck. Diese Geräte haben richtige Tastaturen, merken sich eingegebene Beschriftungen, einige lassen sich bequem per PC oder Smartphone steuern.

Wir haben uns fünf Beschriftungsgeräte mit Thermotransferdruck ins Labor geholt, je ein um die 200 Euro teures Profigerät und ein günstigeres Heimgerät bis 100 Euro: Brother P-touch PT-E550W und P-touch Cube PT-P300BT, Dymo LabelManager 500TS und LabelManager PnP sowie Thermomark Go.K von Phoenix Contact. Das Thermomark Go ohne Tastatur haben wir bereits getestet [1]. Auch Epson hat unter der Bezeichnung LabelWorks ein umfangreiches Portfolio von Beschriftungsgeräten, doch waren unsere Wunschgeräte davon bisher nicht lieferbar, wir werden den Test aber nachholen.

Unterschiede zwischen den Geräteklassen gibt es in der maximalen Breite der Schriftbänder: Die Profigeräte Brother P-touch E550, Dymo LabelManager 500TS und Phoenix Contact Thermomark Go.K bedrucken bis zu 24 Millimeter breite Bänder, bei den Geräten P-touch Cube und LabelManager PnP ist bei 12 Millimetern Schluss. Wer noch breitere Etiketten braucht, bekommt Modelle, die bis zu 36 Millimeter breite Bänder bedrucken. Teurere Profigeräte bieten erwartungsgemäß eine umfangreichere Ausstattung und Software. So schneiden sie die bedruckten Etiketten automatisch; auf Wunsch auch im Halbschnitt: Die Etiketten kommen gemeinsam als langer Streifen aus dem Beschriftungsgerät, lassen sich beim Platzieren aber leicht trennen.

Farbe aufbügeln

Anders als normale Thermodrucker, bei denen der Druckkopf die zu schwärzenden Stellen auf dem temperatursensitiven Trägermaterial (dem Thermopapier) erwärmt, arbeiten die Schriftbandkassetten für die Thermotransferbeschrifter mit mehrteiligen Bändern: Zum eigentlichen Trägermaterial, das aus verschiedenen Kunststoffen bis zu Gewebe bestehen kann, kommt ein hauchdünnes Band, welches die Farbpigmente trägt. Beim Drucken bügelt der Thermokopf die Pigmente auf das Trägermaterial. Das Ergebnis ist mit einem Laserdruck vergleichbar, bei dem der Toner beim Fixieren auch auf das Papier aufgebügelt wird.

Bei den laminierten Bändern von Brother kommt noch eine Transparentfolie als dritte Schicht hinzu, die den Druck schützend abdeckt. Damit sind die Etiketten der Thermotransferbeschrifter nicht nur mindestens so lichtstabil wie Laserdrucke, sondern auch kratzfest und wassergeschützt.

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