c't 12/2022
S. 174
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Excel: Spaltenmarkierung bei verbundenen Zellen

In einer Excel-Tabelle stehen zentrierte Zwischenüberschriften in verbundenen Zellen. Es ist mir nicht möglich, mit der Maus eine Spalte über eine Überschrift hinaus zu markieren; ab den verbundenen Zellen werden auch alle nebenliegenden Spalten in die Markierung aufgenommen. Warum?

Das ist eine Beschränkung von Excel. Über eine Zeile mit verbundenen Zellen hinweg lässt sich mit der Maus nicht spaltenweise selektieren. Lediglich über die gesamte Blatthöhe klappt es noch, indem Sie auf den Spaltenbezeichner (A, B, C …) klicken. Sie müssen also zunächst alle Zellverbindungen über „Start/Verbinden und zentrieren“ im Abschnitt „Ausrichtung“ wieder auflösen.

Künftig können Sie eine andere Methode verwenden, zentrierte Überschriften zu setzen, ohne dabei die Zellen zu verbinden: Markieren Sie die betroffenen Zellen und klicken Sie sie mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie aus dem Kontextmenü „Zellen formatieren…“, um den zugehörigen Dialog zu öffnen. Sie erreichen ihn auch mit der Tastenkombination Strg+1 (Windows), beziehungsweise Command+1 (macOS). Wechseln Sie zum Reiter „Ausrichtung“ und wählen unter „Horizontal“ den Eintrag „Über Auswahl zentrieren“. Bei dieser Methode werden die Zellen nicht verbunden und Sie können vertikal mit der Maus über die Überschriften hinaus markieren. (swi@ct.de)

Anstatt Zellen zu verbinden, nutzen Sie in Excel für Überschriften besser die Formatierung „Über Auswahl zentrieren“.
Anstatt Zellen zu verbinden, nutzen Sie in Excel für Überschriften besser die Formatierung „Über Auswahl zentrieren“.

Arch Linux: Arch-Pakete downgraden

Die aktuelle Kdenlive-Version 22.04 bringt einen überarbeiteten Render-Dialog mit. Leider erreiche ich damit nicht die Ausgabequalität früherer Versionen der Videoschnittsoftware. Die erzeugte Videodatei ist immer entweder zu groß mit zu hoher Bitrate oder zu klein in zu schlechter Qualität. Wie kann ich zur Version 21.12.3 zurückkehren?

Um ein zuvor bereits installiertes Paket erneut zu installieren, können Sie es entweder aus dem lokalen Cache oder dem Arch Linux Archive installieren. In beiden Fällen läuft das Programm nur dann reibungslos, wenn alle Abhängigkeiten aufgelöst werden. Bei Kdenlive war das im Test kein Problem. Am besten erledigen Sie das mit dem Arch-Paketmanager pacman. Werfen Sie zunächst einen Blick in den Paket-Cache:

ls /var/cache/pacman/pkg/

Liegt die gewünschte Programmversion hier noch vor, installieren Sie sie mit dem Kommando

sudo pacman -U /var/cache/pacman/pkg/kdenlive-21.12.3-1-x86_64.pkg.tar.zst

Liegt die Datei nicht mehr auf Ihrer Festplatte, können Sie sie mit pacman aus den Arch-Archiven herunterladen. Um die passende Version zu finden, stöbern Sie via Browser im Arch Linux Archive unter https://archive.archlinux.org/packages/. Suchen Sie dort unter „k“ nach „kdenlive“ und dann nach dem Paketnamen für die gewünschte Version (im Beispiel 21.12.3). Die komplette URL übergeben Sie dann an pacman:

sudo pacman -U https://archive.archlinux.org/packages/k/kdenlive/kdenlive-21.12.3-1-x86_64.pkg.tar.zst

Der Paketmanager lädt das Paket herunter, überprüft es anhand seiner Signatur und installiert es. Beim nächsten Systemupdate müssen Sie darauf achten, das Paket nicht wieder zu ersetzen. Allerdings sollten Sie das nur tun, wenn es wirklich nicht anders geht, denn Arch Linux geht davon aus, dass immer alle Pakete aktuell gehalten werden. Tragen Sie dazu das Paket als root in die Datei /etc/pacman.conf ein. Im Abschnitt [options] ergänzen Sie dazu eine Zeile:

IgnorePkg=kdenlive 

Eine Alternative ist – falls verfügbar – statt des Pakets aus den Repositories ein AppImage oder Flatpak in der passenden Version einzurichten. (lmd@ct.de)

MS Outlook: Nachrichten-Header schnell anzeigen

Der von Microsoft vorgesehene Weg, die kompletten Kopfzeilen einer Mail in Outlook anzuzeigen (Nachricht in eigenem Fenster öffnen, dann „Datei/Informationen/Eigenschaften“) ist mir viel zu umständlich. Geht das nicht schneller?

Sie können der Symbolleiste für den Schnellzugriff einen Shortcut hinzufügen, über den sich der Eigenschaftendialog einer Mail mit einem Mausklick direkt aufrufen lässt. Das klappt auch, wenn Sie die Nachricht nur in der Eingangsliste markieren. Sie brauchen sie nicht mehr in einem eigenen Fenster zu öffnen.

Klicken Sie in der Schnellstartleiste auf das Symbol zum Anpassen (ein „v“ mit einem horizontalen Strich darüber) und wählen Sie „Weitere Befehle“. Im folgenden Dialog stellen Sie „Befehle auswählen“ von „Häufig verwendete Befehle“ auf „Alle Befehle“ um und suchen in der Liste nach „Nachrichtenoptionen...“. Klicken Sie auf „Hinzufügen > >“ und schließen den Dialog mit „OK“.

Sie finden jetzt in der Schnellstartleiste eine Schaltfläche mit einem Briefumschlag auf einem Dokument. Ein Klick darauf öffnet den Eigenschaftendialog für die markierte Mail mit dem Header im Feld „Internetkopfzeilen“. (swi@ct.de)

Mit einem Shortcut in der Schnellstartleiste von Outlook können Sie sich den Header einer E-Mail schnell und direkt aus der Nachrichtenliste heraus anzeigen lassen.
Mit einem Shortcut in der Schnellstartleiste von Outlook können Sie sich den Header einer E-Mail schnell und direkt aus der Nachrichtenliste heraus anzeigen lassen.

Windows 11: Defender startet nicht

Bei meinem neuen Windows-11-PC zeigt das Defender-Icon in der Statuszeile ein Ausrufezeichen. Doch wenn ich darauf klicke, kommt eine Fehlermeldung, dass ich doch bitte eine passende Anwendung aus dem Microsoft-Store installieren soll – die es dort nicht gibt. Wie repariere ich das?

Das Problem trat auch auf Redaktionsrechnern nach einem Upgrade von Windows 10 auf 11 auf. Geholfen hat Folgendes: Öffnen Sie das Startmenü, tippen Sie powersh und starten Sie die daraufhin gefundene PowerShell mit Administratorrechten. Auf die Eingabe von

Get-AppxPackage Microsoft.SecHealthUI -AllUsers | Reset-AppxPackage

ließ sich bei uns Windows Defender fehlerfrei öffnen und nutzen. (jow@ct.de)

Arch Linux: AUR-Pakete Kompression zu langsam

Wenn ich in meinem Arch Linux mit yay Pakete aus dem Arch-User-Repository AUR installiere oder aktualisiere, braucht das Programm sehr lange für das Komprimieren des Pakets, das pacman gleich darauf wieder auspackt. Ist das nicht unnötig?

Paketmanager wie yay nutzen die gleiche Konfiguration, die auch beim Bauen offizieller Arch-Pakete zum Einsatz kommt. Die aufwendige Komprimierung dient dort zum Entlasten der Internetverbindung. Möchte man die Pakete nicht verteilen, kann man die Komprimierung ganz weglassen.

Suchen Sie dafür in /etc/makepkg.conf die Zeilen mit „PKGEXT“ und „SRCEXT“. Löschen Sie dort die Dateiendung für die Komprimierung. Die Zeilen sehen danach wie folgt aus:

PKGEXT='.pkg.tar'
SRCEXT='.src.tar'

Danach packen yay die Pakete nur noch in ein unkomprimiertes Tar-Archiv, das sich viel schneller packen und entpacken lässt. Die Pakete verbrauchen dann aber auch mehr Platz auf der Festplatte. Veraltete Pakete löschen Sie aus dem Cache mit yay -Sc. (pmk@ct.de)

c’t-WIMage: Dateien aus Image holen

In c’t 11/2022 ab Seite 22 zum Downgrade von Windows 11 auf Windows 10 beschreiben Sie, wie sich Windows 10 selbstständig Treiber aus einem Windows-11-Image holt, das mit „Drive Snapshot“ aus dem c’t-Notfall-Windows erstellt wurde. Nun besitze ich aber bereits ein Windows-11-Image, welches ich mit Ihrem Sicherungsskript c’t-WIMage erzeugt habe. Bekomme ich das damit auch hin?

Ja, allerdings erfordert es Kommandozeilenbefehle, die das Image temporär auf einen internen Datenträger entpacken.

Stöpseln Sie das USB-Laufwerk an, auf dem sich c’t-WIMage mitsamt der Sicherung befindet, und merken Sie sich den Laufwerksbuchstaben des Laufwerks „CT-WIMAGE“, etwa E:. Suchen Sie aus der Datei Backupliste.txt die Indexnummer jenes Images heraus, aus welchem Sie Dateien herausholen wollen, als Beispiel soll die 1 dienen.

Erstellen Sie auf einem internen Datenträger, auf dem genug Platz für das gesamte Image ist, einen neuen, leeren Unterordner, beispielsweise D:\Mount. Starten Sie via Windows+X-Menü eine Eingabeaufforderung oder PowerShell, und zwar mit Administratorrechten. Folgender Befehl entpackt das Image in den frisch erstellten Ordner (Laufwerksbuchstaben und Indexnummer anpassen):

Dism /Mount-Image /Imagefile:E:\Sources\Install.wim /index:1 /mountdir:D:\Mount

Danach finden Sie unter D:\Mount alle Ordner und Dateien, die zum Zeitpunkt der Sicherung auf Ihrer Systempartition enthalten waren. Sie können Daten von Hand herauskopieren, aber auch wie im von Ihnen genannten Artikel den Gerätemanager von Windows darin nach Treibern suchen lassen.

Ist alles erledigt, räumt folgender Befehl abschließend auf:

Dism /Unmount-Image /MountDir:D:\Mount /Discard

Zwischenzeitliche Änderungen am entpackten Image werden dabei verworfen. Wollen Sie die Änderungen behalten, ersetzen Sie am Ende /Discard durch /Commit. (axv@ct.de)

Privatsphäre und IPv6

In meiner Region werden die meisten Glasfaseranschlüsse vom Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ bereitgestellt. Der Anbieter wirbt damit, dass die Anschlüsse standardmäßig mit IPv6 und festem Präfix konfiguriert sind. Bedeutet ein fixes IPv6-Präfix, dass mein Hausanschluss eindeutig im gesamten Internet identifizierbar ist?

In diesem Fall können wir Entwarnung geben. Der Provider Deutsche Glasfaser (kurz DG) hat sich entschieden, seine dynamischen Präfixe nicht allzu oft zu ändern (die ersten 56 Bit, die an Privatkunden herausgegeben werden). Das erspart ihm etwas Konfigurationsaufwand.

Für Kunden klingt das zunächst zwar nach einem Verlust der Privatsphäre. Aber: Für die Identifizierung eines Netzwerkgeräts ist nicht das Präfix entscheidend, sondern die letzten 64 Bit einer IPv6-Adresse (die letzten 16 Hex-Zeichen). Dieser Adressraum ist mehr als vier Milliarden mal so groß wie der komplette IPv4-Adressraum der Welt (32 Bit).

Wenn nun auf Ihren Geräten moderne Betriebssysteme laufen und Sie an deren IPv6-Konfiguration nichts geändert haben, dann ist die Funktion „Privacy Extension“ aktiv. Die stellt sicher, dass IPv6-Adressen für den ausgehenden Verkehr immer wieder neu erwürfelt werden. Zum Surfen im Internet werden bei IPv6 nur diese temporären Adressen verwendet.

Dafür müssen Sie selbst keinen Finger krümmen, alle Abläufe sind automatisiert. Neben diesen temporären IPv6-Adressen hat ein PC auch eine statische IPv6-Adresse. Die wird aber nur für etwaigen eingehenden Verkehr genutzt, also bei Servern. Wenn Sie keinen Server aufgesetzt haben, dann liegt diese statische IPv6-Adresse brach. (dz@ct.de)

iRig-Mikrofon unter Windows nutzen

Ich habe das USB-Kondensatormikrofon iRig Mic Studio von IK Multimedia für mobile Aufnahmen in der Schublade. Es ist klanglich jedem eingebauten Notebook- oder Webcam-Mikrofon um Klassen überlegen. Laut Hersteller kann ich es auch unter Windows verwenden, aber ich finde nirgends die Treiber dafür und einfach so funktioniert es nicht.

IK Multimedia gestaltet den Zugriff auf die Treiber für Windows und macOS etwas kompliziert. Unter iOS und Android genügt es, eine App zu installieren. Auf Desktop-Rechnern ist ein Umweg nötig.

Mikrofone von IK Multimedia wie das iRig Mic Studio oder das iRig Mic HD muss man zunächst im IK Product Manager registrieren. Dazu installieren Sie die Software (ct.de/y3hq), klicken auf „Register New Product“ und geben die Seriennummer des Produkts ein. Sie steht auf einem Kärtchen, das zusammen mit Produktinformationen und Werbematerial der Packung beiliegt. Wenn das Kärtchen fehlt, wenden Sie sich an den Verkäufer oder Hersteller.

Anschließend erscheinen ein Produkteintrag mit Bild und darunter die Menüpunkte „Manuals“ und „Drivers“. Der Eintrag „iRig USB ASIO Driver“ installiert einen Treiber für geringe Latenz. Im Startmenü findet sich nach Installation das „IK Multimedia Device Control Panel“. Darin sollte das Mikrofon erscheinen, wenn Sie es über USB anschließen.

Es ist als Standardgerät sowohl für Eingabe als auch für Ausgabe eingetragen. Der Sound des Systems kommt dann aus der Klinkenbuchse des Mikrofons und ist nur hörbar, wenn Sie dort einen Kopfhörer anschließen. Über die Soundeinstellungen (Windows-Taste drücken und „Soundeinstellungen“ eingeben) oder einen Klick auf das Lautsprechersymbol in der Taskleiste kann man das Ausgabegerät wieder auf das vorige Gerät zurücksetzen. In den erweiterten Soundeinstellungen kann man die Wunschgeräte als Standard festlegen, um sich nicht jedes Mal durchklicken zu müssen. (akr@ct.de)

Den Windows-Treiber für iRig-Mikrofone erhalten Sie erst, nachdem Sie das Programm „IK Product Manager“ installieren und das Gerät darüber registrieren.
Den Windows-Treiber für iRig-Mikrofone erhalten Sie erst, nachdem Sie das Programm „IK Product Manager“ installieren und das Gerät darüber registrieren.

IK Product Manager: ct.de/y3hq