c't 7/2021
S. 120
Wissen
Digitalisierung der Städte

„Waffengleichheit im ­Online-Geschäft“

Interview: Daniel Zimmermann über den größten digitalen Marktplatz lokaler Händler in Deutschland

In Monheim am Rhein haben sich über 300 Händler vor Ort zu einem digitalen Marktplatz zusammengeschlossen. Kunden können dort rund um die Uhr einkaufen, die Waren im Laden um die Ecke abholen oder am selben Tag liefern lassen. Im Interview erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann, wie er seine ehemals hoch verschuldete Kleinstadt zu einer Oase des digitalen Handels ausbaut, die Modellcharakter für ganz Deutschland hat.

Von Hartmut Gieselmann
Daniel Zimmermann (38) gründete 1999 die Lokal­partei PETO in Monheim und regiert dort seit 2009 als Bürgermeister, seit 2014 mit absoluter Mehrheit.
Bild: Stadt Monheim

c’t: Herr Zimmermann, in Monheim haben sich 322 Händler und Dienstleister zum digitalen Marktplatz „Monheimer Lokalhelden“ zusammengeschlossen. Damit liegt Ihre gerade mal 41.000 Einwohner zählende Kleinstadt an der Spitze derartiger Projekte in Deutschland. Was macht Ihre Stadt besser als andere Gemeinden, in denen der lokale Handel in Lockdown-Zeiten brach liegt?

Daniel Zimmermann: Wir haben das Projekt „Monheimer Lokalhelden“ vor rund drei Jahren gestartet. Wir wollten Händler hier vor Ort mit einem gemeinsamen System unterstützen. Was uns nach vorne katapultiert hat, war die Entscheidung des Stadtrats, dass die Stadt Monheim die Kosten für die Händler quasi komplett trägt. Das macht es den Händlern natürlich einfach, dort einzusteigen, selbst wenn in der ersten Zeit noch keine großen Umsätze über diese Online-Plattform zu erwarten sind.

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