c't 6/2021
S. 86
Test & Beratung
Raspi-Betriebssystem

Himbeer-Diät

DietPi: Alternativ-Distribution für Raspis

FDH für Einplatinen- und Kleincomputer: Die Skriptsammlung DietPi krempelt Raspberry Pi OS in ein Minimalsystem um, das Ressourcen schont und so mehr Platz für Wesentliches lässt.

Von Dennis Gerbig

Nicht einmal 600 MByte beansprucht DietPi auf einer MicroSD-Karte, wenn man das vorgefertigte Image für den Raspberry Pi aufspielt. Die Debian-basierte Distribution kommt mit ihren nur 265 Paketen als echtes Leichtgewicht daher. Im Hauptspeicher belegt sie nach dem Booten gerade einmal 30 bis 50 MByte. Trotz Diät leidet das System nicht unter Mangel­erscheinungen: Um die Hardwarekonfiguration kümmert sich das ähnlich wie raspi-config angelegte, menübasierte dietpi-config. Für den sicheren Kontakt mit der Außenwelt läuft mit Dropbear ein schlanker und schneller SSH-Server. Logs schreibt DietPi voreingestellt nur in ein temporäres RAM-Laufwerk, überträgt sie bei Bedarf aber auch stündlich ins reguläre Dateisystem – das minimiert die Anzahl der Schreibzugriffe auf die Speicherkarte und schont sie so.

Zusätzlich zur regulären Paketverwaltung mit APT hilft dietpi-software beim Einrichten von Software. Das Tool macht es besonders Einsteigern und Makern leicht: Für den Einsatz auf Kleinstrechnern hält DietPi eine üppige Liste ausgesuchter Anwendungen bereit, die sich insbesondere für den Einsatz mit beschränkten Ressourcen eignen, etwa für den Betrieb als Mediacenter, Backup-­Server oder sogar als Zentrale zur Heimautomation.

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